Re: HEAVEN & EARTH - das neue Yes-Album (VÖ: 18.07.2014)

veröffentlicht: 18.07.2014

Jon Davison ; Geoff Downes ; Steve Howe ; Chris Squire ; Alan White
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SOON
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Re: HEAVEN & EARTH - das neue Yes-Album (VÖ: 18.07.2014)

Beitrag von SOON »

Letzter Beitrag der vorhergehenden Seite:

Erstaunlich wie das Werk, im Netz, für Aufruhr sorgt.
Einige Kommentare sind verletzend, andere unverschämt, viele überflüssig!
Zyniker als auch YES-Apologeten laufen zur Hochform auf.
Der Name "YES" übt auch 2014 eine große Anziehungskraft aus.
Dabei ist H&E, teilweise, gar nicht der Rede wert.
Nach meinem empfinden wurde das Album zu schludrig zusammengestellt.
Einige Tracks hätte man sich eigentlich sparen und dafür die stärksten Stücke besser ausfeilen können.
Hier mal ein Vorschlag:

1. Believe Again (8:02)
2. The Game (6:51)
3. To Ascend (4:43)
4. Light Of The Ages (7:41)
5. Subway Walls (9:03)

Das ergibt schon eine Spielzeit von 36 Min., also vergleichbar mit FFH.
Ich hätte mir ein anderen Keyboarder gewünscht, Geoff Downes Spielweise passt nicht zu meinem YES_Sound.
Außerdem scheint er überarbeitet zu sein, hat er parallel doch fast die gleichen Sounds für ein Asia-Album benutzt.
Keine Ahnung wie fern eine Rückkehr von Patrick Moraz wäre, ich halte es für eine interessante Option.
Steve Howe bietet, neben einigen guten Melodien von Juano, die besten Beiträge.
Allerdings sind mir seine Soli (im Studio) schon seit den 80ern etwas zu glatt, clean und mainstreamig.
Live spielt er sein Instrument viel verzerrter und fetziger.
Das ist ein großes Manko.
Mir rocken die meisten Titel zu wenig.
Das führt zu vielen Lücken die dann Downes wattiert, wie er es immer macht.
Auch über die beste Rhythmusgruppe der Welt muß gemosert werden, da wird über weite Strecken leblos dahingeshuffelt.
Da wäre insgesamt mehr drin gewesen, wenn man sich Mühe gegeben hätte.
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nixe
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Re: HEAVEN & EARTH - das neue Yes-Album (VÖ: 18.07.2014)

Beitrag von nixe »

Vieleicht wäre es ein super Asia-Album geworden, aber für ein Yes-Album ist es einfach zu dünn!!!
Zum letzten song, da werden sie endlich munter & merken, das sie ein Yes-Album einspielen; diesen Eindruck habe ich dabei.
Keine Ahnung wie fern eine Rückkehr von Patrick Moraz wäre, ich halte es für eine interessante Option.
Ja, Soony, das wäre es gewesen. Er hätte, damals nach Relayer, noch ein Album mit einspielen sollen, da hätte man heute besser zu ihm Stellung beziehen können.
[BBvideo 425,350][/BBvideo]
Diese LP besaß ich mal, na ja...
Tschüß
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Re: HEAVEN & EARTH - das neue Yes-Album (VÖ: 18.07.2014)

Beitrag von JJG »

Ich gebe Soon und Anixe teilweise Recht. Den Kern trifft das aber noch nicht, warum?

YES(-MUSIC) funktioniert wie ein Orchester.

Was sind die wesentlichen Merkmale, die allesamt erfüllt sein müssen?

1. Management:
Es braucht ein Mitglied, der die Band zusammenhält, gute "Orchestermitglieder" rekrutiert, feuert usw.
Den Mann, der die "Dirty Jobs" macht, den Kopf hinhält, die Schläge und die Lorbeeren kassiert usw.
Aktuell bzw. schon immer bei YES: Chris Squire (erfüllt!)

2. Solisten:
Jedes gute Orchester funktioniert nicht nur durch eine gute Harmonie der einzelnen Instrumente, sondern
vor allem durch das "Salz in der Suppe" nämlich die Solisten. Optimal, wenn so viele wie möglich da sind,
denn dann gilt (wenn alles andere auch stimmt): Je mehr Solisten, je besser das Album. Mit Patrick Moraz
würde das Album "aufgehübscht", wäre aber nicht wesentlich anders.
Aktuell bei Yes: Steve Howe (teilweise erfüllt)

3. Songs/Stücke:
Voraussetzung sind gute, aber auch unterschiedliche Stücke. Da gehe ich völlig konform mit den von Soon
genannten Stücken von H&E. Aus denen kann man was machen, kommt in der Songlänge sogar an Drama heran
mit dem unvollendeten Longtrack sogar auf FFH-Länge.
Aktuell bei Yes: Teilweise durch Jon Davisons (teilweise erfüllt)

4. Der Dirigent:
Wichtigste Voraussetzung für ein gutes Album ist natürlich der Dirigent. Yes hatte bisher (im Wesentlichen) drei Dirigenten.
Die müssen ganz eng mit dem Produzenten zusammenarbeiten, ihn in seine Schranken weisen und die Rolle des
musikalischen Architekten übernehmen und die Musik vermitteln. Das waren Jon Anderson, Trevor Rabin und Trevor Horn.
Aktuell bei Yes: nicht vorhanden (nicht erfüllt).

Es spielt also nicht zwingend eine Rolle, dass Anderson singt, oder Wakeman in die Tasten greift, aber es "optimiert"
ein Yes-Album. Deshalb funktioniert für mich auch ein "Fly From Here", welches in sich stimmig ist. Optimal wird
es wenn alle Orchestermitglieder auch solieren können wie z.B. bei "Close To The Edge". Dann passiert nämlich das
wofür Yes bekannt wurde: aus Liedern werden Werke.

Mit H&E wurde von RTB genau dahin produziert, was Chris Squire gern gehabt hätte - einen Hit. Das kann passieren,
wenn man zufällig gerade den Modetrend trifft. Ob das passiert, wird sich zeigen. Ich halte das für unwahrscheinlich.
"We are truth made in heaven, we are glorious" (Anderson/Stolt 2016)

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Re: HEAVEN & EARTH - das neue Yes-Album (VÖ: 18.07.2014)

Beitrag von hans »

Meine Güte, ist das alles wieder emotional. Nein, wir kriegen NATÜRLICH kein Close to the Edge mehr und das sollte jedem halbwegs rational veranlagten Menschen sonnenklar sein. Wer diesen Anspruch hat, lebt in der Tat irgendwo ganz weit jenseits der Realität des Alterns und vor allem auch jenseits der Realität des Musikbusiness und beides enttäuscht mich sogar in Sachen babyblau, denn diesen Rest an Vernunft hätte ich denen dann doch zugetraut.

Was erwartet man von einer mittlerweile reinen Retro-Überlebens-Band? Der Stand der Dinge ist, dass man den Laden noch ein wenig am Laufen halten will. Anderson war erst jahrelang uninspiriert, dann schwer krank und heute ist er ganz sicher nicht mehr das stets bereite Langzeit-Tournee-Schwein, das er jahrzehntelang war. Wakeman ist dem Sensenmann auch schon von der Schippe gesprungen und macht allenfalls noch bisschen Highspeedklimpern für Altfans. Glaubt wer, dass es mit Anderson statt Davison und Wakeman statt Downes merklich besser wäre?

Kinder, Yes ist Vergangenheit. Sie hätten in den 90ern nochmal die Chance auf einen großen Studio-Wurf gehabt. Da waren sie noch beisammen und kräftig und fähig, mental wie körperlich. Aber das ganze Management-Business-Zeug hat ein echtes Comeback verhindert und es bleiben uns nur massiv nachbearbeitete Liveaufnahmen und mäßige bis brauchbare Studio-Tracks aus der KTA-Zeit. Danach war finito. Ein paar gute live-Jahre kamen durchaus noch, aber neues Material doch nicht. Das einzige, was FFH besser macht als das neue Album, ist die Tatsache, dass ein großer Teil von FFH schon 1979/1980 geschrieben wurde.

Also: wer 2014 tatsächlich ein progressives Feuerwerk von lebenswandelgezeichneten Musikrentnern erwartet, sollte sich vielleicht mal hinterfragen. Wer nur um seines babyblauen Rufes wegen kritisch herumdisst... ok. Go ahead. Wenn's Spaß macht. Wer Realist ist: hier sind Yes 2014. Sie sind im Rentenalter. Warum ist man im Rentenalter, warum lässt man einen da aufhören mit der Arbeit? GENAU! Weil man alt wird und krank, weil man seine besten Tage hinter sich hat, weil man sein Leben gelebt hat und es einem nun an kreativer und körperlicher Kraft mangelt. Zudem befinden wir uns in einer Zeit, in der das alte Musikbusiness, das die Yes-Leute kennen bzw kannten, komplett in Auflösung begriffen ist. Ist das alles jetzt echt so schwer zu verstehen?

Fassungslos,
hans
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Re: HEAVEN & EARTH - das neue Yes-Album (VÖ: 18.07.2014)

Beitrag von JJG »

Hans nimm mir nicht meine Träume Hans :aufgeben:

Ja klar, Alter, Krankheit stimmt. Deshalb ist man halt nicht mehr so schnell. Würde das aber merklich die Yes-Men
beeinflussen, dann würden sie doch nicht so viele Konzerte geben, oder? Manch junge Band kann sich davon eine Scheibe
abschneiden. Und klar die Jungs sind halt nicht mehr so schnell, aber selbst Anderson tourt auch ständig und
Wakeman macht Konzerte außerhalb von UK. Also auch noch alles im grünen Bereich für ein gutes letztes Yes-Studio-Album.
Anderson singt famos und hat mit "Open" einen guten Prog-Song geliefert und die Stücke mit Machajdik sind so
klasse, dass ich Gänsehaut bei Forumstreffen in Bretten hatte. Was Howe noch drauf hat, wird sich auf dem Trio-Album zeigen.

Wo letztlich die Entwicklung hin geht, weiß niemand. Pink Floyd wollen es jetzt noch mal wissen, KC gehen in die Offensive
und die Genesis-Fans halten sich auch an jedem Strohhalm fest.

Übrigens haben Keith Jarrett (69) und Charlie Haden (nächsten Monat 77!) auch noch ein tolles Album gemacht.

In diesem Sinne hoffend
JJG
"We are truth made in heaven, we are glorious" (Anderson/Stolt 2016)

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Re: HEAVEN & EARTH - das neue Yes-Album (VÖ: 18.07.2014)

Beitrag von Member Z »

:boys_0222:
Ist das neue Album schon raus`? Habe ich da was verpasst?
Außer einem Teil von "Believe Again" habe ich definitiv noch nichts gehört... :88n:

Bevor ich das Album in den Händen halte, mir wie üblich es erst einmal über Kopfhörer und dann über die Anlage zu gemüte führe und erst damit meine eigene Meinung bilde, interessiert mich alles in der jüngsten Vergangenheit hier vorher geschriebene keinen Deut und habe es deshalb auch nicht gelesen.

Ich lasse mich vorher von nichts und Niemandem beeinflussen und freue mich weiterhin darauf, den Silberling (er kommt zusammen mit "Tales.." :88n: ) erstmalig in Ruhe und unvoreingenommen in den Player legen zu können.
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Re: HEAVEN & EARTH - das neue Yes-Album (VÖ: 18.07.2014)

Beitrag von nixe »

11. Jul 2014, 08:21 » Dreamtime hat geschrieben: :boys_0222:
Ist das neue Album schon raus`? Habe ich da was verpasst?
Außer einem Teil von "Believe Again" habe ich definitiv noch nichts gehört... :88n:

Bevor ich das Album in den Händen halte, mir wie üblich es erst einmal über Kopfhörer und dann über die Anlage zu Gemüte führe und erst damit meine eigene Meinung bilde, interessiert mich alles in der jüngsten Vergangenheit hier vorgeschriebene keinen Deut und habe es deshalb auch nicht gelesen.

Ich lasse mich vorher von nichts und Niemandem beeinflussen und freue mich weiterhin darauf, den Silberling (er kommt zusammen mit "Tales.." :88n: ) erstmalig in Ruhe und unvoreingenommen in den Player legen zu können.

Yes Heaven And Earth Full Album Free Download MP3 ZIP/RAR

Year: 2014
Genre: Progressive Rock

Track list:
01 -- Believe Again
02 -- The Game
03 -- Step Beyond
04 -- To Ascend
05 -- In A World Of Our Own
06 -- Light Of The Ages
07 -- It Was All We Knew
08 -- Subway Walls


Bitte schön my Jung*!!!

& viel Spaß mit der Tales!!!
Tschüß
nixe

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Re: HEAVEN & EARTH - das neue Yes-Album (VÖ: 18.07.2014)

Beitrag von Member Z »

Nixe!.... -
interessiert mich nicht - ehrlich!... 'Werde nicht einen Klick auf den Link machen, so bin ich - meine Ansicht / Mentalität
Trotzdem THX... :boys_0120:
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Re: HEAVEN & EARTH - das neue Yes-Album (VÖ: 18.07.2014)

Beitrag von nixe »

Du wolltest wissen, ob Du was verpaßt hast & mehr war eben nicht.
Da Du sie bestellt hast, kann ich das nachempfinden, denn bei mir ist es genau umgekehrt!!!
Tschüß
nixe

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Re: HEAVEN & EARTH - das neue Yes-Album (VÖ: 18.07.2014)

Beitrag von hans »

10. Jul 2014, 23:54 » JJG hat geschrieben:Hans nimm mir nicht meine Träume Hans :aufgeben:
Nichts läge mir ferner! ;-)
Ja klar, Alter, Krankheit stimmt. Deshalb ist man halt nicht mehr so schnell. Würde das aber merklich die Yes-Men
beeinflussen, dann würden sie doch nicht so viele Konzerte geben, oder? Manch junge Band kann sich davon eine Scheibe
abschneiden. Und klar die Jungs sind halt nicht mehr so schnell, aber selbst Anderson tourt auch ständig und
Wakeman macht Konzerte außerhalb von UK. Also auch noch alles im grünen Bereich für ein gutes letztes Yes-Studio-Album.
Anderson singt famos und hat mit "Open" einen guten Prog-Song geliefert und die Stücke mit Machajdik sind so
klasse, dass ich Gänsehaut bei Forumstreffen in Bretten hatte. Was Howe noch drauf hat, wird sich auf dem Trio-Album zeigen.
Man weiß ja heute, unter welchem Ehrgeiz und unter welchen Anstrengungen und Streitigkeiten Close to the Edge entstand. Die sind ja nicht zusammengesessen, haben bei ein paar Joints das Stück in Ruhe geschrieben und gesagt "cool, jetzt nehmen wir das mal auf!". Die waren getrieben durch den Wunsch nach Ruhm und Reichtum, das ganze Klima in der Szene damals war voller Ehrgeiz und es brachte auch Erfolg, Grenzen zu überschreiten, Neues zu schaffen, zu Experimentieren und den Hörer mit vogelwilden Sachen zu fordern. Das führte zu endlosen, teils hochkreativen Sessions, bei denen schon die damals jungen, hungrigen Musiker oft an ihre Grenzen gingen.

Jetzt ist das Leben großteils gelebt, eine beachtliche Karriere hat man gehabt, den Wandel des Business weg von der Kreativität hin zur Kalkulierbarkeit mitbekommen, die Auflösung der Strukturen des Business in den letzten Jahren erlebt und zudem die Gesundheit nicht allzuoft geschont. Man hat sich x-mal zerstritten, aber nicht mehr wegen der Frage, ob ein bestimmter Akkord besser Dur oder Moll sein sollte, sondern wegen Namensrechten, Lineups und Business-Kram. Anfang der 70er gab es für ne Handvoll dynamischer Jungmusiker nur eines: voll auf die Zwölf, alles rausholen und immer weiter mit größtem Einsatz. Jetzt sind es alternde, kränkelnde Männer, die sich fragen, wie sie ihre Restkarriere verwalten sollen und für neue Musik im Stile von Gates of Delirium oder Close to the Edge definitiv nicht mehr die Kraft haben.
Wo letztlich die Entwicklung hin geht, weiß niemand. Pink Floyd wollen es jetzt noch mal wissen, KC gehen in die Offensive
und die Genesis-Fans halten sich auch an jedem Strohhalm fest.

Übrigens haben Keith Jarrett (69) und Charlie Haden (nächsten Monat 77!) auch noch ein tolles Album gemacht.
Pink Floyd veröffentlicht alte Aufnahmen, Genesis sollten sich heute besser nicht nochmal zusammentun, sondern ihr großes Erbe sorgfältig pflegen. Von KC erwarte ich noch am ehesten was richtig Gutes, was aber daran liegt, dass ein Fripp immer schon businessmäßig den Durchblick hatte, auf die Musik konzentriert war und mir einfach ein bisschen intelligenter als die Yes-Musiker erscheint. Jarrett und Haden sind Jazzer, die das Rockbusiness nie mitmachen mussten. Alte Jazzer gab es schon immer, alte Rocker eher selten, noch seltener GUTE alte Rocker, die nicht nur alle paar Jahre eine Aufwärm-Tour machen, sondern die noch relevante neue Musik von sich geben.

Aber falls meine Lieblingsband beschließt, mich Lügen zu strafen und uns nochmal ein dynamisches, packendes, ehrgeiziges Studioalbum um die Ohren haut, GERNE! Nichts wäre mir lieber, als dann zu sagen: schulligung, ich lag falsch, es geht DOCH noch.

Mir geht's auch nicht darum, das neue Album schlecht zu reden. Im Rahmen der 2014 gegebenen Möglichkeiten geht halt nicht mehr. Man kann ja schon allerorten was draus hören, also muss sich auch keiner betrogen fühlen und jeder kann entscheiden, ob er das kaufen will oder nicht. Ich hab's jedenfalls bestellt. :-)

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Re: HEAVEN & EARTH - das neue Yes-Album (VÖ: 18.07.2014)

Beitrag von Yesnik »

10. Jul 2014, 22:40 » hans hat geschrieben:Meine Güte, ist das alles wieder emotional. Nein, wir kriegen NATÜRLICH kein Close to the Edge mehr und das sollte jedem halbwegs rational veranlagten Menschen sonnenklar sein. Wer diesen Anspruch hat, lebt in der Tat irgendwo ganz weit jenseits der Realität des Alterns und vor allem auch jenseits der Realität des Musikbusiness und beides enttäuscht mich sogar in Sachen babyblau, denn diesen Rest an Vernunft hätte ich denen dann doch zugetraut.
Numa halblang Hans! Und ersma hallo! In der Rezension steht überhaupt nirgends, dass der Autor, jemand von den BBS oder sonst irgendwer von Yes noch ein "Close to the Edge" erwarten soll oder muss. Die Argu ist vielmehr folgende: Man kann nicht sagen: "man darf halt von Yes kein "Close to the Edge" mehr erwarten, denn die sind alt, krank und/oder gebrechlich - und da sollten wir froh sein, wenn die überhaupt noch was auf die Reihe kriegen!" So geht's nicht. Alte Menschen sind nicht einfach deshalb Loser, weil sie alt sind.

(Wenn schon, dann kann man doch klar benennen, woran's liegt - wir wissen's doch alle eh.)

So. Und weiter unten geht die Argu dann weiter, und zwar folgendermaßen: Wenn die keinen Prog mehr spielen WOLLTEN, dann wären sie immer noch nicht unbedingt dazu verdammt, sowas wie "H&E" zu machen. Das kann man besser machen, darüber scheinen sich die meisten hier einig zu sein. Wenn sie es aber nicht mehr KÖNNTEN (obwohl sie es wollten) - wer zum Teufel hat dann "Subway Walls" geschrieben und gespielt?

Die Anknüpfung an "Close to the Edge" ist eben das: Eine Anknüpfung, und zwar an ein Posting hier. Hätte es das Posting nicht gegeben, wäre "Close to the Edge" auch in der Rezension nicht vorgekommen. Der Zielpunkt der Argu ist dieser: Wenn Yes "Subway Walls" schreiben und spielen können, dann können sie auch ein ganzes Album auf diesem Niveau schreiben und spielen. Und das wär' doch schon mal was.

A propos schreiben und spielen. Und "Close to the Edge". - "And you and I" ist nun auch nicht gerade der Song, für den man nüchterne, zwanzigjährige Flitzefinger bräuchte, und doch ist er großartiger Prog - und großartige Musik. Vielleicht in diesem Sinne könnte man am Ende doch mit einigem Recht zumindest ein bisschen "Close to the Edge" noch erwarten. Erhoffen.

Hm?
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