
Im November 1975 veröffentlichte Chris Squire sein, bis heute, einziges Soloalbum.
Aufgenommen wurde die Scheibe in Virginia Waters in Surrey und in den Morgan Studios, in London, im Sommer 1975.
Der Titel Fish Out Of Water geht auf Chris’s Nickname "Fish" und -Out Of Water- aus dem, sprichwörtlichen Yesfahrwasser zurück.
Nach der RelayerTour nahm man sich eine größere Auszeit und jedes Bandmitglied nutzte die Zeit für ein Soloalbum.
Squire stellte sich eine illustre Schar von Musikern zusammen, wobei Bill Bruford und nicht Alan White an den Drums, die größte Überraschung sein dürfte.
Mit Andrew Jackman kam ein alter Weggefährte von The Syn, der dort Keyboard spielte, sich inzwischen zum Orchesterdirigent und Arrangeur gemausert hat und unter anderen mit Rush, Steve Howe und BJH arbeitet.
Mel Collins dürfte vor allem von Camelund King Crimson bekannt sein.
Jimmy Hastings ist ein alter Haudegen aus der Canterbury Szene (Caravan, Softmachine, National Health, Hatfield and the North).
Barry Rose ist Organist und Chormeister aus Chris Jugendchor, der einige Parts auf der Kirchenorgel der St. Paul's Cathedral spielte.
Musiker:
Chris Squire – bass, vocals, twelve string guitar
Patrick Moraz – organ & bass synthesizer
Andrew Jackman – acoustic & electric pianos, conductor, orchestration
Bill Bruford – drums, percussion
Mel Collins – saxophone
Jimmy Hastings – flute
Barry Rose – pipe organ of the St. Paul's Cathedral, London
Die Orchester Sektionen:
Andrew Jackman – Dirigent, orchestration
Julian Gaillard – strings
John Wilbraham – brass
Jim Buck – horn
Adrian Brett – woodwind
David Snell – harp
1. Hold Out Your Hand – 4:13
2. You By My Side – 5:00
3. Silently Falling – 11:27
4. Lucky Seven – 6:54
5. Safe (Canon Song) – 14:56

1. Hold Out Your Hand – 4:13 10/10 Pkt.
Hold out… eröffnet mit mächtigen Kirchenorgelakkorden von Barry Rose aufgenommen in der St. Paul's Cathedral in London und es wird sofort klar um was es auf diesem Album geht, nämlich symphonischen Progressivrock.
Mit Squires majestätisch-virtuosen Melodieführung auf der Bassgitarre, bekommt der Titel mächtig Drive.
Im Grunde ist Hold out.. ein Popsong der aber durch die komplexe Klassik/Pop Mischung zum opulenten Kunstrock wird.
Patrick Moraz spielt ein klasse Organsolo und erstmals, gegen Ende des Liedes, treten Streichorchester in den Vordergrund und leiten nahtlos in den nächsten Song über.
2. You By My Side – 5:00 8/10 Pkt.
You By My Side ist ein beatlesmäßiges Liebeslied mit wunderschöner Melodie, das Chris Squire’s Vorliebe zu Westcoast-Harmonien aufzeigt.
Bei diesem Titel merkt man, dass Chris wesentlichen Anteil bei den Gesangsharmonien von Yes hat.
Der Song endet mit jubilierendem mehrstimmigem Harmoniegesang, der von opulenten und zugleich feierlich schillernden Bläsereinsätzen und Glockenklängen getragen wird.
3. Silently Falling – 11:27 10/10 Pkt.
Auch hier ist der Übergang von einem zum anderen Song fließend.
Die heitere Leichtigkeit des Intros geht in Jimmy Hastings hübschen Flötenspiel über und Chris erzeugt, mit gedämpftem Gesang, eine entspannte Stimmung, die sich plötzlich in pure Bassgewalt, mit feinen Nuancen der Tasteninstrumente, entspannt.
Der Mittelteil wird zum alles überragenden Instrumentalfeuerwerk, das zum besten zählt was Moraz/Squire/Bruford jemals gemacht haben.
4. Lucky Seven – 6:54 9/10 Pkt.
Ein sehr jazziges Stück, das vor allem durch die Saxophonarbeit von Mel Collins lebt, dabei nicht übermäßig impulsiv oder wuchtig ist, vor allem aber mit schöner Instrumentenabbildung und feinem musikalischen Fluss besticht.
Alles überragend wieder das melodische Bassspiel von Chris Squire und die filmreife Dramaturgie der Streicher.
5. Safe (Canon Song) – 14:56 9/10 Pkt.
Der 15-minütige Übersong lässt uns teilhaben, an schwelgerischen Klangfarben und der meditativen Hingabe, der oft kammermusikalischen Instrumentierung.
Die melodischen Drumparts von Bill Bruford sind unübertrefflich.
Kraftvolle Dynamik und höchste instrumentale Variationskunst werden hier zum glanzvollen großen Ganzen.
Bei diesem Titel war auch Pete Sinfield (King Crimson) involviert
Das nur mit Bass gespielte New Age-artige Outro, ist dann wie ein Aufatmen zum Schluss.
Gesamtwertung 9/10 Pkt.
Abschließend lässt sich bemerken, dass man bei dieser Musik niemals eine Gitarre vermisst.
Der Gesangsdarbietung von Chris Squire ist ausgezeichnet.
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