7. Dez 2014, 11:03 » Oldenburg91 hat geschrieben:
Ich selbst finde Brückner auf den BBS mit am ambitioniertesten und würde ihm keine unseriösen Praktiken unterstellen mögen, schon gar nicht durch unbelegte Andeutungen. Auch das wäre nicht seriös.
Dass er bestimmte Tendenzen hinsichtlich der Bandentwicklung und -ausrichtung der letzten Jahre feststellt, die sich dann natürlich auch mehrfach auf Tonträgern zeigen, liegt wohl in der Natur der Sache. Andererseits weiß ich über diese finanzielle Geschichte überhaupt nicht Bescheid und habe also keinen Schimmer, ob seine Aussagen, Yes bräuchten dringend Kohle, auf nachprüfbaren Grundlagen bestätigt oder dementiert werden könnten.
ich lese seine Rezensionen auch sehr gerne.
Er hat einen humorvollen Schreibstil und versucht immer sachliche, objektivierbare Kriterien für seine Urteile anzusetzen.
Bei YES verfällt er, nach meinem Empfinden, aber des öfteren in den Bereich von Mythen und Sagen.
Zum Thema Erfolgsbilanzen lassen sich viele Zahlen auf Henry Potts YES-Seite abgreifen.
http://www.bondegezou.co.uk/wnyesm.htm#newalbum
Demnach spricht die Charts Performance sogar für H&E und kann mit der höchsten Notierung, in vielen Ländern, seit Union aufwarten.
In Zahlen ausgedrückt ist so eine Platzierung heutzutage allerdings nicht mehr viel wert.
FFH als auch H&E wurden knapp 100000 mal verkauft, während von Union noch über 1 Mio. abgesetzt wurde.
Wer die letzten 15 Jahre die Medien verfolgt hat weiß, dass der Tonträgerverkauf extrem rückläufig ist.
Die Musikindustrie steckt in der Krise, da mit neuen Platten heutzutage kein Geld mehr zu verdienen ist.
Das sagen sogar Mike und Tony, die von einem neuen Genesis-Album wohl 10x mehr als YES verkaufen würden.
Geld wird mit Live-Shows und Merchandising verdient und da schneiden YES nicht unbedingt schlecht ab.
Hier mal der Polstar Chart (North America) von 2013 wo sie an 180igster Stelle zwischen The Cure, den Foo Figthers, Alice Cooper oder Joe Bonamassa stehen.
Die 4,4 Mio. beziehen sich nur auf Nord Amerika, davon kann eine Band gut leben.
http://www.pollstarpro.com/files/charts ... nTours.pdf
Brückner's Auslegung bzgl. der Finanzlage von YES ist da doch reichlich naiv.
Wobei sich ja eh immer alle einig sind, dass Verkaufszahlen nichts über die Qualität von Musik aussagt.
Im Falle von H&E vielleicht doch, denn eine komplizierte, frickelige YES-Platte wäre vielleicht nicht so oft verkauft worden.