[TEXTÜBERSETZUNG] YES - Turn Of The Century
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[TEXTÜBERSETZUNG] YES - Turn Of The Century
Passend zu Jahreswende möchte ich mal wieder einen Text einstellen.
Vor 30 Jahren wurde dieser Song geschrieben und veröffentlicht.
Die majestätische Stimme von Jon Anderson und die Melodien vom Meister aller Gitarren Steve Howe mit tatkräftiger Unterstützung von der Herren White, Wakeman und Squire auf dem grandiosen Album
"Going For The One"
Die Geschichte vom Bildhauer Roan und seiner kranken Frau.
Jahrhundertwende
Fester Griff verwirklicht eine Form aus Stein
Roan gestaltet sein Herz durch seine Arbeitshände
Schöpferisch in Ton zu formen seine Leidenschaft
- der Sonne gleich
In seinem Raum - seine Liebste
Sie würde tanzen und singen so vollendet
sei still er muss nun weinen
.. ich habe Zeit, lass den Ton zu Dir werden
In der tiefkalten Nacht als der Winter erschien
er noch rief - verlass mich nicht
zu seiner Liebsten, die schwer erkrankt
ihre Zeit lief ab und würde Sie aus allen Gründen nehmen
Beim ersten Morgensonnenstrahl - sie starb
hilflose Hände - Seele enthüllte sich
Wie die Blätter die wir berühren
lernen wir dereinst die Geschichte zu verstehn
Wenn der Winter ruft - wird er alles anstarren
um zu sehen, wie der Stein lebendig wird
Dann würde Roan nicht mehr weinen
seine Kraft in sein Werk legen - sich selbst zu übertragen
verwirklichen eine Form aus dem Stein - in seinem Werk aufgehen
Würde Sie Ihn hören - würde Sie Ihn sehn
alles erglühen was seinen Raum in Licht betäubt
Er würde Sie fühlen - er würde Sie halten
lachen wenn sie tanzen - stolze Gesichter den anderen berühren
Würden Ihre Augen zur Jahrhunderwende
mir klar sagen wann wir uns wiedersehn
wir uns lieben werden
lass mich das Leben übertragen
Wie die Blätter die wir berührn, tanzen wir
werden wir dereinst diese Geschichte verstehn
wie der Herbst ruft und beide
uns all der Jahre erinnern die vergangen sind
Ich bin sicher
wir werden es wissen
War die Berührung ein Zeichen
als ich Deine Finger küsste
wir liefen Hand in Hand in die Sonne
Erinnerung an die Zeit als wir jung waren
sehnsüchtig nach Zuneigung
War es die Sonne durch den Schleier
die all Deine Blicke so warm wie das Mondlicht macht
wie eine Perle tief in Deinen Augen
Tränen die davongeflossen in dasselbe Licht
Würden Ihre Augen zur Jahrhundertwende
mir klar sagen wenn wir uns wiedersehn
wie wir aussehen werden
so wie wir lächeln wird die Zeit uns verlassen
Wie die Blätter die wir berühren - werden wir sehen
werden wir diese Geschichte verstehn
wenn der Herbst ruft - wir beide werden verstehn
all die jahre die vergangen sind.
Wer die (gelungene) visuelle Umsetzung sehen will sollte sich die KTA DVD ansehen !
Vor 30 Jahren wurde dieser Song geschrieben und veröffentlicht.
Die majestätische Stimme von Jon Anderson und die Melodien vom Meister aller Gitarren Steve Howe mit tatkräftiger Unterstützung von der Herren White, Wakeman und Squire auf dem grandiosen Album
"Going For The One"
Die Geschichte vom Bildhauer Roan und seiner kranken Frau.
Jahrhundertwende
Fester Griff verwirklicht eine Form aus Stein
Roan gestaltet sein Herz durch seine Arbeitshände
Schöpferisch in Ton zu formen seine Leidenschaft
- der Sonne gleich
In seinem Raum - seine Liebste
Sie würde tanzen und singen so vollendet
sei still er muss nun weinen
.. ich habe Zeit, lass den Ton zu Dir werden
In der tiefkalten Nacht als der Winter erschien
er noch rief - verlass mich nicht
zu seiner Liebsten, die schwer erkrankt
ihre Zeit lief ab und würde Sie aus allen Gründen nehmen
Beim ersten Morgensonnenstrahl - sie starb
hilflose Hände - Seele enthüllte sich
Wie die Blätter die wir berühren
lernen wir dereinst die Geschichte zu verstehn
Wenn der Winter ruft - wird er alles anstarren
um zu sehen, wie der Stein lebendig wird
Dann würde Roan nicht mehr weinen
seine Kraft in sein Werk legen - sich selbst zu übertragen
verwirklichen eine Form aus dem Stein - in seinem Werk aufgehen
Würde Sie Ihn hören - würde Sie Ihn sehn
alles erglühen was seinen Raum in Licht betäubt
Er würde Sie fühlen - er würde Sie halten
lachen wenn sie tanzen - stolze Gesichter den anderen berühren
Würden Ihre Augen zur Jahrhunderwende
mir klar sagen wann wir uns wiedersehn
wir uns lieben werden
lass mich das Leben übertragen
Wie die Blätter die wir berührn, tanzen wir
werden wir dereinst diese Geschichte verstehn
wie der Herbst ruft und beide
uns all der Jahre erinnern die vergangen sind
Ich bin sicher
wir werden es wissen
War die Berührung ein Zeichen
als ich Deine Finger küsste
wir liefen Hand in Hand in die Sonne
Erinnerung an die Zeit als wir jung waren
sehnsüchtig nach Zuneigung
War es die Sonne durch den Schleier
die all Deine Blicke so warm wie das Mondlicht macht
wie eine Perle tief in Deinen Augen
Tränen die davongeflossen in dasselbe Licht
Würden Ihre Augen zur Jahrhundertwende
mir klar sagen wenn wir uns wiedersehn
wie wir aussehen werden
so wie wir lächeln wird die Zeit uns verlassen
Wie die Blätter die wir berühren - werden wir sehen
werden wir diese Geschichte verstehn
wenn der Herbst ruft - wir beide werden verstehn
all die jahre die vergangen sind.
Wer die (gelungene) visuelle Umsetzung sehen will sollte sich die KTA DVD ansehen !
Re: Turn Of The Century - Textübersetzung
Eine ziemlich gelungene TOTC-Adaption für Konzertflügel:
He's seen too much of life,
and there's no going back...
and there's no going back...
Re: Turn Of The Century - Textübersetzung
Und hier nochmal die 1996er Liveversion:
Die in den Hintergrund geschnittenen Filmszenen spiegeln den Songtext sehr gut wieder. Schade, dass es von Yes nicht mehr solche Storysongs gibt.
Die in den Hintergrund geschnittenen Filmszenen spiegeln den Songtext sehr gut wieder. Schade, dass es von Yes nicht mehr solche Storysongs gibt.
He's seen too much of life,
and there's no going back...
and there's no going back...
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Re: Turn Of The Century - Textübersetzung
Schöner Clip! Aber dieser Fummel, den Jon da an hat.Fragile hat geschrieben:Und hier nochmal die 1996er Liveversion:
Die in den Hintergrund geschnittenen Filmszenen spiegeln den Songtext sehr gut wieder. Schade, dass es von Yes nicht mehr solche Storysongs gibt.
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Re: Turn Of The Century - Textübersetzung
Eine Kombination aus Tischdecke und Gardine.Aprilfrost hat geschrieben:Schöner Clip! Aber dieser Fummel, den Jon da an hat.Fragile hat geschrieben:Und hier nochmal die 1996er Liveversion:
Die in den Hintergrund geschnittenen Filmszenen spiegeln den Songtext sehr gut wieder. Schade, dass es von Yes nicht mehr solche Storysongs gibt.
"It's better to burn out than to fade away ...because rust never sleeps." - Neil Young
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Re: Turn Of The Century - Textübersetzung
[smilie=roflmao.gif]BBQ.Master hat geschrieben:Eine Kombination aus Tischdecke und Gardine.Aprilfrost hat geschrieben: Schöner Clip! Aber dieser Fummel, den Jon da an hat.
Re: Turn Of The Century - Textübersetzung
Das ist doch bloß passend zum Hintergrundvideo: Magd und Edelmann.Aprilfrost hat geschrieben:[smilie=roflmao.gif]BBQ.Master hat geschrieben:Eine Kombination aus Tischdecke und Gardine.Aprilfrost hat geschrieben: Schöner Clip! Aber dieser Fummel, den Jon da an hat.
Versteh aber auch nicht, warum Jon sich als Magd verkleidet hat
Re: Turn Of The Century - Textübersetzung
Dies las ich soeben bei wiki:
Das würde ja fast wieder nach einer aprilfrost'schen Textinterpretation schreien. Wäre vielleicht auch etwas leichtere Kost als irgendwas von "Tales".wikipedia hat geschrieben:Der Text von "Turn of the Century" bezieht sich auf den antiken Pygmalionmythos und die Oper "La Bohème".
He's seen too much of life,
and there's no going back...
and there's no going back...
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TURN OF THE CENTURY - Versuch einer Nachdichtung/Analyse
Mein ganzes Yes-Leben hindurch hat mich die
Bedeutung dieses Liedes, dieses Textes beschäftigt.
Heute habe ich mich nun endlich daran gewagt,
einer These Gestalt zu geben.
AN DER NEIGE DES JAHRHUNDERTS - ODEDR: WAS GESCHIEHT WIRKLICH MIT ROAN?
Zunächst der Text:
TURN OF THE CENTURY
Realising a form out of stone.
Set hands moving.
Roan shaped his heart
thru his working hands.
Work to mold his passion into clay, like the sun.
In his room, his lady
she would dance and sing so completely.
So be still he now cries
I have time, oh let clay transform thee so.
In the deep cold of night
winter calls, he cries "Don't deny me!"
For his lady, deep her illness.
Time has caught her
and will for all reasons take her.
In the still light of dawn, she dies.
Helpless hands soul revealing.
Like leaves we touch we learn.
We once knew the story.
As winter calls he will starve.
All but to see the stone be life
Now Roan, no more tears.
Set to work his strength.
So transformed him
realising a form out of stone. His work
so absorbed him.
Could she hear him?
Could she see him?
All aglow was his room dazed in this light.
He would touch her
he would hold her.
Laughing as they danced.
Highest colors touching others.
Did her eyes at the turn of the century
tell me plainly
when we meet, how we'll love, oh let life so transform me.
Like leaves we touched we danced.
We once knew the story.
As autumn called and we both
remembered all those many years ago.
I'm sure we know.
Was the sign with a touch
As I kiss your fingers.
We walk hands in the sun.
Memories when we're young.
Love lingers so.
Was it sun through the haze
that made all your looks
as warm as moonlight?
As a pearl deep in your eyes,
tears have flown away,
all the same light.
Did her eyes at the turn of the century
tell me plainly
when we meet how we'll look
as we smile time will leave me clearly.
Like leaves we touch, we see.
We will know the story.
As autumn calls we'll both remember
all those many years ago.
Hier nun meine Interpretation/Nachdichtung:
AN DER NEIGE DES JAHRHUNDERTS
Mit beflissenen Händen
dem Stein eine Form gebend,
schafft Roan seinem Herzen ein Abbild.
Mit seiner Hände Arbeit
formt er sein Leid in Lehm - gleich der Sonne
(Klingt hier eine Verschmelzung des Ägyptischen
Sonnengottes Aton mit dem jüdisch(biblischen Jahwe an?
"Und Gott formte den Menschen aus Lehm" ...
Aton auch? Da muß ich mich belesen ...)
In seinem Atelier tanzte und sang
seine Frau stets so volkommen
(Roan erinnert sich daran, wie in Fiebervisionen)
"Sei nun noch!" - ruft er jetzt,
"lass mich dich langsam in Lehm übertragen!"
Der Winter klopfte an in tiefer Kälte der Nacht,
und er schrie "Verlass' mich nicht!"
Denn seiner schwer kranken Frau hatte die Stunde geschlagen;
und dies bar jeder Hoffnung
Im trüben Schimmer der Morgendämmerung verstarb sie,
(seine) hilflosen Hände offenbaren (den Schmerz seiner) Seele
Im Fallen, gleich Blättern, erfahren wir,
dass wir diese Geschichte schon gehört hatten
(Hier erinnert sich Roan wohl an den Schöpfungsmythos,
und hofft, dass auch er dem Lehm Leben einhauchen kann)
Wenn der Winter droht, wird er (Roan) fasten,
um den Lehm wiederzubeleben
Jetzt kreiert Roan, - der keine Tränen mehr hat, -
so verändert, doch unbeirrt in seiner Beflissenheit,
eine Gestalt aus der Form.
Seine Arbeit hat ihn so erschöpft.
Kann sie ihn hören?
Kann sie ihn sehen?
Ganz durchflutet mit Licht ist sein Atelier nun,
und, - geblendet von diesem Licht, -
konnte er sie spüren,
konnte er sie umarmen
(Roan erlebt so eine Art Zen-Satori,
welches beim geübten Buddhisten zu einer Befreiung
des Geistes führt, die - auch das eine gewagte These -
eine Art positiver Wahnsinn ist - oder sein kann,
darum erleben einige Zen-Meister das Satori auch als eine Art
"Fallen in's ewige Lachen". Roan durchzuckt das Licht
künstlerischer Inspiration im Fieber, verursacht durch den
Schmerz des Verlustes seiner Frau, verursacht durch Überarbeitung
und asketischem Fasten - Roan ist an den "Gates of Delirium",
an der Schwelles des Wahn-Sinns, des Wähnens, oder er wird
der Gnade eines göttlichen Lichts zuteil, in welchem er seine
über alles geliebte, verstorbene Frau tatsächlich wiederbelebt
sieht. Er umarmt dievon ihm geschaffene Skulptur aus Lehm,
tanzt mit ihr durchs Zimmer, fühlt sich wie ein Gott, der Lehm
Leben einhauchen kann - wie er ja schon seit dern Bibel-Lesungen
der Kindheit wußte. Auch ein wenig von Friedrich Nietzsches
Delirium seiner letzten Tage in Turin klingt hier - für mich - an)
Was für ein Lachen, als sie tanzten,
und die stärksten Farben inneinander flossen
(Hier wechselt Jon die erzählerische Ebene
von der des Betrachters zu jener Roan's.
Allerdings nicht konsequent - so kennen wir ihn ja ...)
Und ihre Augen sagten mir an der Neige des Jahrhunderts
ganz deutlich: "Wenn wir uns (wieder) sehen, -
wie wir uns (dann) lieben werden,
oh form' mir (dann) wieder Leben ein
Im Fallen, gleich Blättern, erfahren wir,
dass wir diese Geschichte einst kannten
Wenn der Winter droht, wird er (Roan) fasten,
um den Lehm wiederzubeleben.
Gleich den Blättern tanzten wir zu Boden
Wir wußten, wir kannten diesen Mythos.
Wenn der Herbst anklopft, und wir beide uns
all dieser langen Zeit erinnerten, bin ich
unseres Wissens sicher
War das ein Zeichen des Gelingens,
als ich deine Finger küßte?
Wieder schreiten wir mit Händen zur Sonne,
- Erinnerungen an unsere Jugend -,
also verbleibend in Liebe
War es die Sonne da im Schleier,
die deine Blicke so warm wie Mondschein machte?
Aus der Tiefe deiner Augen flossen Tränen gleich Perlen,
alle aus demselben Licht
Sagten mir ihre Augen an der Neige des Jahrhunderts
überdeutlich, (als wir uns wiedersahen),
wie wir aussehen werden - die Zeit wird es mir offenbaren
Mitder Ankunft des Herbstes werden wir uns beide an
all diese vielen Jahre erinnern.
Roan erfährt also vielleicht im getrübtem Licht eines (gnädigen)
Wahnsinns die Wiederbegegnung mit seiner Frau,
durchlebt im Fieber noch einmal seine Jugend, erlebt
ihr Versprechen, dass sie sich, wenn auch er stirbt,
wiederbegegnen werden.
Was hat das alles mit der Jahrhundertwende 1899/1900 zu tun?
Nun, die Psychologie hielt, nicht zuletzt auch durch die Nietzsches
Philosophie, und natürlich die Herren Breuer, Freud, Adler und Jung,
Einzug in unser Leben, auch in das Bewußtsein der Künstler.
Die Nähe von gesteigerter Inspiration, Erzeugung spiritueller
Zustände/Kräfte (auch durch Fasten(/Askese) wurde nun auch
wissenschaftlich determiniert. Künstler schufen den Jugendstil,
die ersten Anfänge der Moderne. Wissenschaft, Kunst, Psychologie,
all diese Dinge nahmen aufeinander Bezug, beeinflussten sich.
Konnte dies auch eine Art "Anleitung" zur Erschaffung gesteigerter
Bewußtseinszustände bei Künstlern sein, bzw. diesen (neben den
ersten Experimenten mit Drogen) - dienen?
Könnte dieser Song Parallelen zu der Vita eines bestimmten
Bildhauers/Malers jener Tage haben?
Hat jemand von Euch da eine Idee?
Natürlich bin ich mir bewußt, dass das eine subjektiv-gewagte These
ist, und es auch andere Auslegungen geben kann.
Was meint ihr?
Bedeutung dieses Liedes, dieses Textes beschäftigt.
Heute habe ich mich nun endlich daran gewagt,
einer These Gestalt zu geben.
AN DER NEIGE DES JAHRHUNDERTS - ODEDR: WAS GESCHIEHT WIRKLICH MIT ROAN?
Zunächst der Text:
TURN OF THE CENTURY
Realising a form out of stone.
Set hands moving.
Roan shaped his heart
thru his working hands.
Work to mold his passion into clay, like the sun.
In his room, his lady
she would dance and sing so completely.
So be still he now cries
I have time, oh let clay transform thee so.
In the deep cold of night
winter calls, he cries "Don't deny me!"
For his lady, deep her illness.
Time has caught her
and will for all reasons take her.
In the still light of dawn, she dies.
Helpless hands soul revealing.
Like leaves we touch we learn.
We once knew the story.
As winter calls he will starve.
All but to see the stone be life
Now Roan, no more tears.
Set to work his strength.
So transformed him
realising a form out of stone. His work
so absorbed him.
Could she hear him?
Could she see him?
All aglow was his room dazed in this light.
He would touch her
he would hold her.
Laughing as they danced.
Highest colors touching others.
Did her eyes at the turn of the century
tell me plainly
when we meet, how we'll love, oh let life so transform me.
Like leaves we touched we danced.
We once knew the story.
As autumn called and we both
remembered all those many years ago.
I'm sure we know.
Was the sign with a touch
As I kiss your fingers.
We walk hands in the sun.
Memories when we're young.
Love lingers so.
Was it sun through the haze
that made all your looks
as warm as moonlight?
As a pearl deep in your eyes,
tears have flown away,
all the same light.
Did her eyes at the turn of the century
tell me plainly
when we meet how we'll look
as we smile time will leave me clearly.
Like leaves we touch, we see.
We will know the story.
As autumn calls we'll both remember
all those many years ago.
Hier nun meine Interpretation/Nachdichtung:
AN DER NEIGE DES JAHRHUNDERTS
Mit beflissenen Händen
dem Stein eine Form gebend,
schafft Roan seinem Herzen ein Abbild.
Mit seiner Hände Arbeit
formt er sein Leid in Lehm - gleich der Sonne
(Klingt hier eine Verschmelzung des Ägyptischen
Sonnengottes Aton mit dem jüdisch(biblischen Jahwe an?
"Und Gott formte den Menschen aus Lehm" ...
Aton auch? Da muß ich mich belesen ...)
In seinem Atelier tanzte und sang
seine Frau stets so volkommen
(Roan erinnert sich daran, wie in Fiebervisionen)
"Sei nun noch!" - ruft er jetzt,
"lass mich dich langsam in Lehm übertragen!"
Der Winter klopfte an in tiefer Kälte der Nacht,
und er schrie "Verlass' mich nicht!"
Denn seiner schwer kranken Frau hatte die Stunde geschlagen;
und dies bar jeder Hoffnung
Im trüben Schimmer der Morgendämmerung verstarb sie,
(seine) hilflosen Hände offenbaren (den Schmerz seiner) Seele
Im Fallen, gleich Blättern, erfahren wir,
dass wir diese Geschichte schon gehört hatten
(Hier erinnert sich Roan wohl an den Schöpfungsmythos,
und hofft, dass auch er dem Lehm Leben einhauchen kann)
Wenn der Winter droht, wird er (Roan) fasten,
um den Lehm wiederzubeleben
Jetzt kreiert Roan, - der keine Tränen mehr hat, -
so verändert, doch unbeirrt in seiner Beflissenheit,
eine Gestalt aus der Form.
Seine Arbeit hat ihn so erschöpft.
Kann sie ihn hören?
Kann sie ihn sehen?
Ganz durchflutet mit Licht ist sein Atelier nun,
und, - geblendet von diesem Licht, -
konnte er sie spüren,
konnte er sie umarmen
(Roan erlebt so eine Art Zen-Satori,
welches beim geübten Buddhisten zu einer Befreiung
des Geistes führt, die - auch das eine gewagte These -
eine Art positiver Wahnsinn ist - oder sein kann,
darum erleben einige Zen-Meister das Satori auch als eine Art
"Fallen in's ewige Lachen". Roan durchzuckt das Licht
künstlerischer Inspiration im Fieber, verursacht durch den
Schmerz des Verlustes seiner Frau, verursacht durch Überarbeitung
und asketischem Fasten - Roan ist an den "Gates of Delirium",
an der Schwelles des Wahn-Sinns, des Wähnens, oder er wird
der Gnade eines göttlichen Lichts zuteil, in welchem er seine
über alles geliebte, verstorbene Frau tatsächlich wiederbelebt
sieht. Er umarmt dievon ihm geschaffene Skulptur aus Lehm,
tanzt mit ihr durchs Zimmer, fühlt sich wie ein Gott, der Lehm
Leben einhauchen kann - wie er ja schon seit dern Bibel-Lesungen
der Kindheit wußte. Auch ein wenig von Friedrich Nietzsches
Delirium seiner letzten Tage in Turin klingt hier - für mich - an)
Was für ein Lachen, als sie tanzten,
und die stärksten Farben inneinander flossen
(Hier wechselt Jon die erzählerische Ebene
von der des Betrachters zu jener Roan's.
Allerdings nicht konsequent - so kennen wir ihn ja ...)
Und ihre Augen sagten mir an der Neige des Jahrhunderts
ganz deutlich: "Wenn wir uns (wieder) sehen, -
wie wir uns (dann) lieben werden,
oh form' mir (dann) wieder Leben ein
Im Fallen, gleich Blättern, erfahren wir,
dass wir diese Geschichte einst kannten
Wenn der Winter droht, wird er (Roan) fasten,
um den Lehm wiederzubeleben.
Gleich den Blättern tanzten wir zu Boden
Wir wußten, wir kannten diesen Mythos.
Wenn der Herbst anklopft, und wir beide uns
all dieser langen Zeit erinnerten, bin ich
unseres Wissens sicher
War das ein Zeichen des Gelingens,
als ich deine Finger küßte?
Wieder schreiten wir mit Händen zur Sonne,
- Erinnerungen an unsere Jugend -,
also verbleibend in Liebe
War es die Sonne da im Schleier,
die deine Blicke so warm wie Mondschein machte?
Aus der Tiefe deiner Augen flossen Tränen gleich Perlen,
alle aus demselben Licht
Sagten mir ihre Augen an der Neige des Jahrhunderts
überdeutlich, (als wir uns wiedersahen),
wie wir aussehen werden - die Zeit wird es mir offenbaren
Mitder Ankunft des Herbstes werden wir uns beide an
all diese vielen Jahre erinnern.
Roan erfährt also vielleicht im getrübtem Licht eines (gnädigen)
Wahnsinns die Wiederbegegnung mit seiner Frau,
durchlebt im Fieber noch einmal seine Jugend, erlebt
ihr Versprechen, dass sie sich, wenn auch er stirbt,
wiederbegegnen werden.
Was hat das alles mit der Jahrhundertwende 1899/1900 zu tun?
Nun, die Psychologie hielt, nicht zuletzt auch durch die Nietzsches
Philosophie, und natürlich die Herren Breuer, Freud, Adler und Jung,
Einzug in unser Leben, auch in das Bewußtsein der Künstler.
Die Nähe von gesteigerter Inspiration, Erzeugung spiritueller
Zustände/Kräfte (auch durch Fasten(/Askese) wurde nun auch
wissenschaftlich determiniert. Künstler schufen den Jugendstil,
die ersten Anfänge der Moderne. Wissenschaft, Kunst, Psychologie,
all diese Dinge nahmen aufeinander Bezug, beeinflussten sich.
Konnte dies auch eine Art "Anleitung" zur Erschaffung gesteigerter
Bewußtseinszustände bei Künstlern sein, bzw. diesen (neben den
ersten Experimenten mit Drogen) - dienen?
Könnte dieser Song Parallelen zu der Vita eines bestimmten
Bildhauers/Malers jener Tage haben?
Hat jemand von Euch da eine Idee?
Natürlich bin ich mir bewußt, dass das eine subjektiv-gewagte These
ist, und es auch andere Auslegungen geben kann.
Was meint ihr?
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- Registriert: Mo 7. Apr 2008, 16:20
- Has thanked: 99 times
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Re: TURN OF THE CENTURY - Versuch einer Nachdichtung/Analyse
In klingenden eigenen Worten erzählst Du uns die Geschicht Roan, die trotzdem ein Geheimnis bleibt. Vor allem die Frage, wer denn nun Roan eigentlich ist, ist nicht beantwortet. Danke erst einmal für Deine Übersetzungs- und Interpretationsarbeit. Über den Text lässt sich bestimmt lange diskutieren. Spontan habe ich aber keine Idee, was da zwischen den Zeilen noch alles auf uns zu kommt.