Gone but not forgotten

Alles, was sonst noch mit Musik zu tun hat und woanders nicht hinpasst.
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Fragile
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Re: Gone but not forgotten

Beitrag von Fragile »

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Egal, ob raubeinig, aufbrausend, intellektuell oder sanftmütig: Götz George war nicht nur als kodderschnäuziger Tatort-Kommissar Horst Schimanski ein Mensch mit vielen Facetten. Auch in den Rollen als KZ-Arzt Josef Mengele ("Nichts als die Wahrheit"), Massenmörder Fritz Haarmann ("Der Totmacher"), blinder Klavierlehrer Henry Lichtfeld ("Der Novembermann"), sowie in komödiantischen Rollen in "Schtonk" und "Rossini oder Die mörderische Frage, wer mit wem schlief" wusste er zu glänzen.
Nach kurzer, schwerer Krankheit ist er bereits am vergangenen Sonntag (19.06.) im Alter von 77 Jahren verstorben und wurde im kleinsten Familienkreis beigesetzt.
Machs gut, Schimmi, man sieht sich!

Bild
He's seen too much of life,
and there's no going back...
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SOON
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Re: Gone but not forgotten

Beitrag von SOON »

R.I.P. Götz
Er hat bis zuletzt einen gesunden Eindruck gemacht.
Sein Tod kommt jetzt doch etwas plötzlich.
Hab seine Filme seit Schimanski alle gesehen.
MAKE PROG NOT WAR ! ---> ---> My 2023 Album Faves
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Royale
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Re: Gone but not forgotten

Beitrag von Royale »

Es hört nicht auf :shok:

R.I.P. Schimanski
Leb in meiner Welt

Member X
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Re: Gone but not forgotten

Beitrag von Member X »

Für mich in vielen Rollen ein erfrischender Charakter

R.I.P. Schimanski

Wilson
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Re: Gone but not forgotten

Beitrag von Wilson »

Traurige Nachricht, zumal Götz George viel mehr war als dieser Proll Schimansky.

R.I.P.

Member Z
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Re: Gone but not forgotten

Beitrag von Member Z »

@ Fragile
Gutes ausgewähltes Bild, welches gleich viele seiner dargestellten Charaktere widerspiegelt.
Guter Reminder - gerade auch abseits der Rolle des Schimi
Danke

So Schade, dass es auch ihn nun nicht mehr gibt.
Was mich oft ärgert, ist in der öffentlichen Wahrnehmung seine Eingrenzung
auf Horst Schimanski, womit ich nicht ausdrücken möchte, dass mir diese
Rolle nicht gefallen hat, als NRWler und an der DU-Stradtgrenze lebend, die bodenständigen
Pott-Charaktere liebend, ganz im Gegenteil. Extrem Klischeehaft waren allerdings immer
wieder die Bilder, in denen er sich in den Filmen bewegen musste.
(Hier, auch im Pott, ist es vieeeel schöner und interessanter, als sich
mancher auch nur im entferntesten vorstellen kann.)

'ein guter Charakter
bescheiden
nie "bequem"
markant
menschlich
humorvoll

GENIAL
in der Fähigkeit, die unterschiedlichsten Rollen verkörpern zu können

ein Mensch "einfach nur" einem Herz am rechten Fleck
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nixe
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Re: Gone but not forgotten

Beitrag von nixe »

R.I.P. Götz!
Tschüß
nixe

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Aprilfrost
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Re: Gone but not forgotten

Beitrag von Aprilfrost »

Royale hat geschrieben:Es hört nicht auf :shok:
Natürlich hört es nicht auf. Wir sollten akzeptieren lernen, dass nicht jeder die 100 erreicht. Und uns darauf besinnen, dass es weniger auf die Länge des Lebens ankommt als auf die Tiefe, also Lebensqualität vor -quantität. Amen.

Ich habe Götz George Anfang der 1970er als den Serienheld "Diamantendetektiv Dick Donald" kennen gelernt. Erinnert sich noch jemand daran?

Wilson
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Re: Gone but not forgotten

Beitrag von Wilson »

Aprilfrost hat geschrieben:
Royale hat geschrieben:Es hört nicht auf :shok:
Natürlich hört es nicht auf. Wir sollten akzeptieren lernen, dass nicht jeder die 100 erreicht. Und uns darauf besinnen, dass es weniger auf die Länge des Lebens ankommt als auf die Tiefe, also Lebensqualität vor -quantität. Amen.

Ich habe Götz George Anfang der 1970er als den Serienheld "Diamantendetektiv Dick Donald" kennen gelernt. Erinnert sich noch jemand daran?
So alt ist hier keiner :biggrinn: - aber ich erinnere mich auch an die Karl May Verfilmungen, in denen er mitgespielt hat und v.a. an "Der Todmacher" - brillante Rolle.
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nixe
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Re: Gone but not forgotten

Beitrag von nixe »

Aprilfrost hat geschrieben:
Royale hat geschrieben:Es hört nicht auf :shok:
Natürlich hört es nicht auf. Wir sollten akzeptieren lernen, dass nicht jeder die 100 erreicht. Und uns darauf besinnen, dass es weniger auf die Länge des Lebens ankommt als auf die Tiefe, also Lebensqualität vor -quantität. Amen.
Ja Frosty, genau so ist es; geboren um zu sterben!
Hört sich hart an, da unsere Kultur nicht So richtig an das Leben danach glaubt. Andere Kulturen feiern den Tod gebührend!
Der Zahn der Zeit nagt auch an uns & keiner weiß, wer als nächstes & wann man selbst dran ist!
Bis auf die, die nachhelfen: Keith Emmerson, z.B. Hier kommt auch bei mir nur Unverständnis auf! Nur weil er keine Konzerte mehr geben konnte? Er hätte Referenden halten können, über den Moog, seine Spielweise usw!
Klar, auch für mich waren welche dabei, die mir richtig an die Nieren gingen:
Jon Lord, er hatte noch soviel vor!
Daevid Allen, der seine GongVerrückheiten wieder ausleben könnte!
& klar: Chris, der noch Frieden mit der ganzen YesFamily hätte schließen können!
Da gibt es noch mehr, viel mehr, aber ok.
Wenn nach langer Krankheit jemand stirbt, dann sehe ich es als Erlösung! Meine Art damit umzugehen!!!
Ich habe Götz George Anfang der 1970er als den Serienheld "Diamantendetektiv Dick Donald" kennen gelernt. Erinnert sich noch jemand daran?
...vom Namen her, ein bißchen.
Tschüß
nixe

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Re: Gone but not forgotten

Beitrag von Member X »

anixek hat geschrieben:Keith Emmerson, z.B. Hier kommt auch bei mir nur Unverständnis auf! Nur weil er keine Konzerte mehr geben konnte? Er hätte Referenden halten können, über den Moog, seine Spielweise usw!
Nun, Du schreibst es selbst: bei Dir nur Unverständnis. D.h., Du kannst es nicht verstehen.

Es lag sicher nicht nur daran, dass er keine Konzerte mehr geben konnte. Er lebte seit Jahrzehnten mit seiner Krankheit, die sein Spiel teils unerträglich, teils unmöglich machte. Für ihn war spielen so wichtig wie atmen. Daraus und aus einer Hoffnungslosigkeit auf Linderung entwickelten sich vermutlich Depressionen. Als weitere Ursache sprechen manche auch von einer Senkung der Hemmschwelle. Wenn man so will auch eine Art - und das meine ich jetzt bezüglich Keith nicht de­s­pek­tier­lich - von sich zu Tode saufen. Das Resultat hat ab einer gewissen Enthemmung auch etwas mit Unfall zu tun.

Ja, Keith konnte auch noch komponieren. Dazu reichten ihm Papier und Bleistift. Und natürlich, reden konnte er auch. Aber für ihn war das Spielen eben das Ein und Alles.

Ich schreibe hier nicht darüber, dass ich Keith's Ende gut heiße oder dass es unvermeidbar gewesen ist. Er war in der Situation mit sich alleine, das Ganze eskalierte und das Resultat ist eben eines der möglichen,, und es stimmte und stimmt mich traurig über den Verlust insbesondere für die Musik, aber auch ganz allgemein eines Menschen.
anixek hat geschrieben:geboren um zu sterben!
Das ist ja jetzt vorsichtig ausgedrückt ganz schöne Schwarzmalerei.

Ein solcher Daseinszweck wäre ja zudem am besten mit dem sofortigen Tod nach der Geburt erfüllt und würde logischerweise bei keinem Lebewesen auch nur ein einziges Mal funktionieren. Da würde es auch nichts helfen "richtig" an das Leben nach dem Tod zu glauben. Und feiern könnte den Tod auch niemand mehr.

Sag mir mal eine Kultur, die den Sinn der Existenz im Tod sieht, weil es von einem (besseren/schöneren) Leben nach dem Tod ausgeht. Ein solches Volk müsste sich sofort kollektiv umbringen. Und das tun weder Islamisten - im Paradies wartende Jungfrauen hin oder her - noch auf Wiedergeburt hoffende Hindus und Buddhisten (der Film dazu heißt: "Und täglich grüßt das Murmeltier"). Alle leben um zu leben, und dies nicht nur als biologische Konsequenz der Evolution (ist Leben (entstehungsgeschichtlich) Zufall?), sondern auch sozio-kulturell.

Alles Leben entwickelte sich immer mehr zum Leben. Kein Beutetier müsste flüchten, kein Jäger müsste jagen (er könnte ja besser auf den Hungertod warten), kein Herrscher hätte jemals eine Überlegenheit auf dem "Schlachtfeld" (zum Thema passender Name, oder?) anstreben dürfen, sondern um jede Niederlage froh sein müssen, niemand sollte Autos mit Airbags kaufen. Leute, eilt hin zum Tod?

Sorry, aber die Aussagen wirkten so dermaßen provokant.

Ich gratuliere jedenfalls denjenigen, die für sich das Leben als Sinn des Lebens erkannt haben.
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