RPWL
...plays Pink Floyd's 'The Man And The Journey'
Informationen
Allgemeine Angaben:
Erscheinungsjahr: 2016
Besonderheiten/Stil: live; DVD; Folk; Psychedelic
Label: Gentle Art of Music
Durchschnittswertung: 11/15 (1 Rezension)
Besetzung:
Yogi Lang vocals, keyboards
Kalle Wallner guitar, vocals
Markus Jehle keyboards
Werner Taus bass, vocals
Marc Turiaux drums
Tracklist:
1. Daybreak Part I (Part I: The Man) 8:33
2. Work 4:23
3. Afternoon 5:17
4. Doing It 3:43
5. Sleep 3:32
6. Nightmare 10:34
7. Daybreak Part II 0:34
8. The Beginning (Part II: The Journey) 4:00
9. Beset By Creatures Of The Deep 7:22
10. The Narrow Way 5:56
11. The Pink Jungle 6:47
12. The Labyrinths Of Auximines 6:28
13. Behold The Temple Of Light 4:57
14. The End Of The Beginning 6:10
Gesamtlaufzeit 78:16
Rezensionen
von:
Thomas Kohlruß
1969 spielten Pink Floyd auf ihrer Tour den Song-Zyklus „The Man And The Journey“ live. Daraus sollte letztlich auch ein Live-Album entstehen, woraus aber nichts wurde, weil sich das gespielte Material zum Teil mit „Ummagumma“ („The Narrow Way“, „The End Of The Beginning“ ist ein Teil von „A Saucerful Of Secrets“) überschnitt. Teile der Stücke erschienen dann später zum Beispiel auf „More“, wo aus „Nightmare“ „Cymbaline“ und „The Beginnig“ „Green Is The Color“ wurde, oder auf dem „Relics“-Sampler, wo „Afternoon“ als „Binding My Time“ auftaucht. Eine vollständige Veröffentlichung von „The Man And The Journey“ gibt es bis heute nicht, es wird allerdings gemunkelt, dass auf dem geplanten Boxset „ The Early Years 1965–1972“ entsprechende Aufnahmen enthalten sein sollen.
Auf jeden Fall fanden es RPWL, die ja als ehemalige Pink Floyd-Cover-Band eine gewisse Historie haben, eine gute Idee, diesen Song-Zyklus aufzugreifen und selbst live darzubieten. Dies geschah (und geschieht noch) bei diversen Konzerten in ganz Europa. Der Auftritt am 13. Februar 2016 in der „De Cacaofabriek“ in Helmond wurde mitgeschnitten und nun als CD / DVD-Paket veröffentlicht. Wobei die DVD in diesem Fall klar der interessantere Teil der Veröffentlichung ist.
Im ersten Teil folgen wir dem Tagesablauf eines Mannes, aufstehen, arbeiten, heimkommen, ausruhen. Im zweiten Teil wird das Geschehen des Tages anscheinend im einem Traum reflektiert. RPWL tauchen tief in den psychedelisch-experimentellen Sound der spät-60ziger Floyd ein und zelebrieren den Song-Zyklus mit Hingabe. Auf Youtube kann man Ausschnitte der Original-Floyd-Shows finden und vergleichen. RPWL bleiben nah am Duktus der Originale, präsentieren ihre Musik aber natürlich klanglich auf der Höhe der Zeit.
Es gibt auch so einige Überraschungen, so entpuppt sich „Afternoon“ als spaciger Blues, „Nightmare“, wie schon erwähnt, als frühe Version von „Cymbaline“, in „The Pink Jungle“ werden neben Weltmusik-Klängen auch jazzige Passagen verarbeitet und so weiter. Es gibt doch vieles zu entdecken, während des Konzerts. Auch wird die Musik von allerlei Effekten unterstützt und begleitet, am coolsten vielleicht während „Work“, wenn Yogi Lang einen Werkzeugkasten auspackt und mit Schrauben, Zangen, Schraubendrehern und einem Akku-Bohrschrauber herumexperimentiert.
Kalle Wallner nutzt einige Gelegenheiten zu eleganten, elegischen Gitarrensoli und Marc Turiaux sorgt für stimmungsvolle, abwechslungsreiche Percussion und gibt in den richtigen Moment Gas am Drumset. Die Tasten sorgen für den klanglichen Rahmen und Klangfülle. Abgerundet wird alles von einer ebenso beeindruckenden wie passenden Lightshow, die mit grünem und blauem Licht die Bühne ausleuchtet und mit verschrobenen Hintergrund-Projektionen die psychdelische Grundstimmung untermalt. Schon deswegen ist die DVD Pflicht, wobei auch der Surround-Klang in 5.1 bzw. DTS 5.1 ein Erlebnis ist.
Schönes Ding, was uns RPWL hier darbieten.
Anspieltipp(s):
Vergleichbar mit: Pink Floyd
Veröffentlicht am: 6.11.2016
Letzte Änderung: 6.11.2016
Wertung: 11/15