Topographic hat geschrieben:Aprilfrost hat geschrieben: Die tausend Seiten von Justin Cronins "Der Übergang" hätten völlig gereicht. Es folgen noch zwei Bände.
Das Buch hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Würdest du ein paar Sätze dazu schreiben? Eilt nicht.
Da schreib ich doch gern was dazu.
Es wird, meiner Ansicht nach zu Unrecht, auf das Genre "Horror" reduziert. Dabei ist es viel mehr, spannend, setzt aber nicht auf billige Schockeffekte. Es ist ein Endzeitthriller; der Erde droht der Untergang. In einem Labor im Land der unbegrenzten Möglichkeiten wird ein Virus freigesetzt, der einen Großteil der Menschheit zu blutrünstigen Bestien macht. In einigen Enklaven konnten sich die Gesunden zurück ziehen, von wo aus sie sich erfolgreich vor den "Virals" verteidigen. Es scheint einige wenige zu geben, die gegen den Virus immun sind, mit der Nebenwirkung, dass sie sehr langsam altern und wahrscheinlich bis zu 900 Jahre alt werden können. Protagonistin des ersten Bandes ist die (zu Beginn) 10jährige Amy, die dem Virus ausgesetzt war und nun mit fast 100 Jahren immer noch aussieht wie eine Zwölfjährige. Es scheint einen Ausweg für die Menschheit zu geben, bei dem Amy eine wichtige Rolle spielt. Zum Ende des ersten Bandes ist noch lange nicht alles geklärt oder erklärt, was aber nicht stört, weil es neugierig auf Band 2 macht.
Die Geschichte ist fantasievoll, niemals langweilig und voller überraschender Wendungen. Cronin plaudert drauf los, und man folgt ihm wie die Kinder dem Märchenonkel. Sogar die Übersetzung ist sprachlich großartig. An den beiden Folgebänden "Die Zwölf" und "Die Spiegelstadt" werde ich wohl nicht vorbei kommen.
„…Kein hastig hingeschriebener Horror-Schocker, sondern ein ausgefeiltes Werk mit sensibel gezeichneten Charakteren. …Wie der Zerfall unserer Welt hier erzählt wird, ist einfach großartig gruselig.“ - Stern
„Vielleicht hat Cronin ihn wiedergefunden, den Dickens-Code. Sein Buch ist jedenfalls eines, das als Strandschmöker funktioniert und gleichzeitig erstaunliche literarische Qualität besitzt. Es ist eine gekonnte Kombination aus Cormac McCarthys preisgekrönter Apokalypse 'Die Straße' und dem Kino-Blockbuster 'Mad Max'. Eine, zugegeben, sehr schmackhafte Mischung.“ - FOCUS
„‚Der Übergang’ ist kein kleiner Roman, er ist mehr als tausend Seiten lang, er wurde glänzend besprochen und von Stephen King als ‚fesselndes Epos’ gelobt. Und er ist nur das erste Buch einer Trilogie um ein zivilisationsvernichtendes Vampir-Virus, die ein ganzes Millennium umspannt.“ - Berliner Zeitung
Topo, gib mir noch mal Deine Adresse, dann schicke ich es Dir zu. Noch einmal werde ich es wohl nicht lesen. (Hat aber nichts mit der Qualität, sondern nur mit der Länge zu tun.)