Roky Erickson – True Love Cast Out All Evil (2010)
Hier ein Rockurviech mit dem niemand mehr gerechnet hatte.
15 Jahre ließ Roky sich Zeit als er 2010 mit diesem Album rauskam.
Als Backingband konnte der 63-jährige eine der koschereren Nachwuchsbands –Okkervil River- gewinnen.
Wer jetzt auf ein aufkochen seeliger Garage/Pychedelic Großtaten gehofft hatte wird enttäuscht sein.
Im Mittelpunkt stehen hier die beachtlichen Songwriterfähigkeiten Ericksons.
Musikalisch würde ich -True Love Cast Out All Evil- dem Americana Genre zuordnen.
Beim ersten und letzten Song handelt es sich um Lofi Kassettenrecorderaufnahmen aus der Zeit als Roky 1972 im Gefängnis einsaß, was zusammen mit den Texten darauf hinweist, dass es sich um eine sehr introspektive Platte handelt.
Mit kraftvoller, ausdruckstarker, klarer Stimme wird hier eine Songperle nach der anderen abgebrannt.
Die Stücke werden mit erzählerischem Charakter vorgetragen, sind stark mit Countryelementen verwurzelt und erinnern an John Hiatt.
Besonderen Wert wurde auf ausgefeilte Arrangements gelegt die mit Hammond Organ, Pedal Steel, Piano, Wurlitzer, Congas sogar Mellotron, Streicher und Bläser sehr dezent, wohlklingend abgestimmt sind.
Dennoch tauchen hier und da noiseige Gitarrenwände auf die die eher düster- melancholische Grundstimmung der Platte unterstreichen.
-True Love Cast Out All Evil- ist ein Highlight des Jahres 2010 dabei sind mir Goodbye Sweet Dreams und Forever die liebsten Stücke.