soundmunich hat geschrieben:
Aber zum Schluss noch ein Wort zum Thread-Titel YESfARW: Ich finde, dass künstlerisch bisher noch nichts abgeliefert wurde. Das reine Nachspielen alter Werke ist für mich eher Tribute-Band-Geschäft, oder anders ausgedrückt kann jede Tribute-Band, und das teilweise auch noch besser resp. fehlerfreier, "originaler", emotionaler, etc. als die selbsternannten "Original Oberkrainer Zwei Punkt Null" von YES (OOZPNvYES
)
Warum stört dich das plötzlich, du warst doch auch schon auf Hampton Court bei Rick, High Voltage bei ELP oder bei Asia.
Da ging es auch nur um die Klassiker.
Übrigens trafen YESfARW im August 2016 das erste mal für Rehearsals zusammen.
Seit November haben sie 55 Gigs gespielt und im Februar wurde wohl an den neuen Stücken gefeilt.
Da wurde schon viel geleistet und warum überhaupt die Eile?
Es ist von 4 langen Titeln die Rede, die ende des Jahres nach und nach im Netz präsentiert werden sollen.
Vermutlich hat man noch keinen richtigen Deal, weshalb noch keine konkreten Aussagen gemacht werden können.
Da wird sich sicher noch viel entwickeln, am Ende kommt vielleicht was ganz anderes raus. Weils "Kunst" ist!?
soundmunich hat geschrieben:
Oder ist es künstlerisch weniger wertvoll, wenn die Darbietung von einer Tribute-Band kommt, aber qualitativ auf höchstem Niveau ist?
Mir persönlich reicht es nicht, dass Musiker auf der Bühne selbst Freude haben, aber ich als Zuschauer und Zuhörer mich durch Fehler und Unzulänglichkeiten um mein Geld betrogen sehe und lieber eine angestrengt wirkende, aber perfekt abliefernde Tribute-Band für 1/3 des Preises genossen hätte (und lieber für deren Merchandising noch etwas zum Nutzen der Band drauflege).
Welche Tribute-Band soll das sein? Bei YES gab es auch schon vor 40 Jahren Spielfehler, wie man auf der Progeny gut hören kann.
Das ist doch einfach an den Haaren herbeigezogen.
Überhaupt sehe ich das nachahmen und abkupfern von anderen Ideen nicht sonderlich künstlerisch wertvoll.
Und wieso sollte man andere Bands nachäffen wenn man selbst "Künstler" ist und Ambitionen hat?
Eine Art "Kunst" war vielleicht The Musical Box die bis aufs letzte Detail Genesis reproduziert haben.
Aber sonst: pffff!
Wilson hat geschrieben: SOON, der Yes sicherlich noch deutlich näher steht, als ich das in den vergangenen Jahren getan habe, bezeichnet die Auftritte ebenfalls als "gehobene Unterhaltung".
ich habe aber auch den Kunstcharakter etlicher YES-Stücke herausgestellt.
Es fällt mir schwer den "Kunstwert" zu beurteilen.
Ein "Vincent van Gogh" Gemälde verliert doch nicht an künstlerischem Wert bloß weil es immer älter wird.
Hearts of the Sunrise ist heute noch genau so ein Kunstwerk wie es 1971 war.
Wilson hat geschrieben:
Bei Yes in der ARW Version habe ich aktuell nicht das Gefühl, dass da Interesse besteht, mehr zu spielen, als die Songs, die seit Jahrzehnten im Mittelpunkt stehen, und falls man neues Material rausbringen wird, fürchte ich jedenfalls, wird das genau wie bei der Konkurrenz der tausendmal gehörte Retroprog sein. Eine interessante Show, wie sie andere wirklich innovative Bands von Steven Wilson über Radiohead und Sigur Rós bis Arcade Fire bieten, können oder wollen sie auch nicht liefern. Deswegen kann es trotzdem vielen Leuten gefallen, aber ich bleibe dabei: künstlerisch ist das völlig wertlos.
YfARW ist erst ein halbes Jahr aktiv, es wird zwar schon seit 2010 gemunkelt aber ernsthaft gearbeitet wird erst jetzt daran.
Deshalb würde ich das auch nicht vorab beurteilen wollen.
Die genannten Acts sind inzwischen auch schon einer gewissen Routine verfallen.
Niemand hat so viele Ideen, dass er alle 2-3 Jahre über 50 Jahre ein kreatives Album herausbringen kann.
Vor allem Jon Anderson hat die letzten 10 Jahre einige sehr gute Arbeiten vorgelegt.
Survival & Other Stories und der Epic "Open", dann "Better Late Than Never" mit der AndersonPonty Band oder "Living Tree" mit Rick und viele Projekt mit diversen Orchestern und Musikern.
Nur passt er in keine Schublade und ist schwer zu vermarkten, weil´es dafür keine Nische gibt.
Es war übrigens auch immer eine Meinungsverschiedenheit zwischen Squire/Howe und Anderson der alte YES-Stücke überarbeiten wollte, während die anderen bei den Studio-Originalen bleiben wollten.
Die Stücke der YESfARW Show haben auch neue Intros und Outros sowie Fill-ins und Variationen.
Deshalb ist die Aussage, dass YESfARW die alten Klassiker nur 1:1 reproduzieren falsch.
yessongsforever hat geschrieben:
Aber 2 x Yes treibt mittlerweile andere Blüten, da sehen nur noch die Insider durch, wie diese Werbung für NOTP mit Foto von Steve Howe belegt :jubripu:
:ohman: ja, da sieht man wie viel öhm Schwachsinn in der Presse steht.
Ich habe auch mal ein Festival-Review gelesen wo über eine Band berichtet wurde die kurzfristig abgesagt hat.
Da wird zum Teil echt was erfunden.
pink-nice hat geschrieben:Ist YESfARW nicht eigentlich der legetimere Yes Staffelträger als YES?
Die haben immerhin den einzigen wahren JON....das mit dem Fake-Sänger ist ja eigentlich doch nur ein Witz .
Das sehe ich auch so.
Anderson singt seine Songs, seine Lyrics, in der Art wie er sie kreiert und mit entwickelt hat.
Wenn Geoff Downes bei Starfish Trooper im Glitzer-Look mit dem Keytar über die Bühne steppt, dann ist das ein Abklatsch von Wakeman.
Jon Davidson versucht so gut es geht nach Anderson zu klingen, da wird sogar Ausdruck und Gestik nachgeahmt.
Billy Sherwood spielt die Basslinien von Chris Note für Note nach, wogegen Lee Pomeroy seinen eigenen Stil hat, nur einige charakteristische Merkmale von Chris einflissen lässt.
Auch Molino hat eine kreativere Spielweise als Alan, der hauptsächlich nur noch den Rhythmus hält.
Ja, YESfARW schweben für mich eine Wolke höher als YES.