Es ist mir eine Ehre, die Gelegenheit zu nutzen, einen Thread zu meiner absoluten Lieblingsband zu eröffnen.
Die Geschichte der Band möchte ich an dieser Stelle gar nicht zusammenfassen. Das können andere besser.
Was ich zu der Band aber sagen möchte ist, dass für mich keine Band eine solch kompakte, epische, traumhaft schöne, aufreibende und dabei doch immer runde Musik geschaffen hat. Was auch immer kommen mag, welche Musik ich auch immer entdecken werde und bisher entdeckt habe- auch nach längerer Zeit, die ich die Band nicht gehört habe, weiß ich nach den ersten Tönen wieder, warum sie für mich die größte Band aller Zeiten ist.
So, jetzt ist aber Zeit für fachkundigere Diskussionen über die Band
Roland hat geschrieben:Ich wüßte mal gerne woher dieser Herr so genau weiß, wer an was kompositorisch vertreten war. GENESIS ging als das Team-Album in die Annalen ein.
Naja, er hat ja nur geschrieben, dass Phil den Sound des Albums geprägt hat. Und das ist sicher nicht falsch. Ohne Phil's Einfluss (vor allem den "gated reverb"-Drumsound, den er für Peter's "Intruder", für sein "Face Value" und Genesis' "Abacab" entwickelte) würde das Schlagzeug auf dem Album deutlich anders und nicht so wuchtig und gewaltig klingen. Aber sicher war auch Phil's Einfluss nur ein Puzzleteil dessen, wie uns das "Mama"-Album nun vorliegt.
He's seen too much of life,
and there's no going back...
Es taucht halt immer mal ein neuer Schnipsel auf, den hier kannte ich noch nicht.
Geht jemand von hier eigentlich zu TMB nach Chemnitz am Freitag, dem 24. ?
Ich bin, - nein, werde sein -, der nicht sehr große Glatzkopf mit dem weißen Lamb-Lies-Down-Shirt ...
Vorgestern war es nun endlich soweit, TMB trat in der nicht ausverkauften Stadthalle von Chemnitz auf.
Mein Platz war optimal, fünfte Reihe, Mitte, vor mir der Platz war frei.
Das Konzert begann pünktlich und der Sound war von Anfang an gut. Okay, der Sänger war bei den ersten Titeln etwas zu leise, aber das wurde recht schnell nachgeregelt. Die Setlist ist sehr übersichtlich. "The Lamb ..." wurde komplett am Stück ohne jede Pause gespielt, es gab 2 Zugaben, "The Musical Box" und "Watcher of the Skies" mit der jeweils passenden Kostümierung.
Optisches Highlight war der Auftritt des "Slipperman".
Kleine Meckerei am Rande: Neben und hinter mir saßen einige seltsame Musikfreunde, die fast während des gesamten Konzertes schwatzen mußten, leider sehr beratungsresistent gegenüber Hinweisen, doch mal die Klappe zu halten. Vielleicht hatten die ihre Tickets auch bei Antenne Sachsen oder Radio PSR gewonnen und waren mit dem Konzert ganz einfach überfordert, wer weiß ...
Fazit: Ein sehr angenehmer Konzertabend, ein Abtauchen in die guten alten 70-er.
Und weil ich davon nicht genug bekommen kann, werde ich mir höchstwahrscheinlich am 17.03. im Bergkeller Reichenbach noch einen Nachschlag holen, dort spielen, wie jedes Jahr um diese Zeit, The Watch und zwar diesmal "The Yellow Show".
Hier gibt es sehr schöne Fotogalerien von allen Genesis-Tourneen seit 1976, mit Ausnahme der Abacab-, Mama- und CAS-Tour, aber immerhin auch Bilder der Reunion mit Gabriel und Hackett am 02.10.1982 im strömenden Regen von Milton Keynes:
Ich finde es ja schade, dass die Tourneen zwischen 1976 und 1978 so schlecht dokumentiert sind. Die Tourneen davor konnte man ja dank The Musical Box nachholen, aber wegen des Aufwands und der Kosten werden sie bestimmt keine Genesis-Tourneen nach 1976 mehr reproduzieren.
Übrigens kamen Genesis mit ihren vier Konzerten im Londoner Wembley Stadion ins "Guiness Buch der Rekorde 1988" (72.000 Zuschauer pro Abend, also insgesamt 288.000 Zuschauer). Allerdings wurden sie schon ein Jahr später von Michael Jackson geschlagen, der das Stadion sogar sieben Nächte hintereinander füllte. Inzwischen halten Take That den Rekord mit acht Nächten hintereinander.
He's seen too much of life,
and there's no going back...
Hier der "Einkaufszettel spezial" zu Genesis aus dem aktuellen "eclipsed"-Heft (Juni 2012). Interessant ist hierbei, dass man "And Then There Were Three" unter "Pflichtkauf" gepackt hat, obwohl die Platte in Fankreisen eigentlich eher unbeliebt ist und für viele nur den Übergang von "Wind And Wuthering" zu "Duke" darstellt Auch "We Can't Dance" und "Abacab" hätte ich ein bis zwei Kategorien höher gepackt, ersteres fand ich wieder eine Steigerung zu "Invisible Touch". Und die beiden TWWW-Alben mit dem geschmähten Old Medley waren damals die beste Werbung für Genesis überhaupt, da können die alten Fans meckern, wie sie wollen. Da mir beim ersten Hören des Medleys die Zeit vor "Duke" noch völlig unbekannt war, ahtte ich zunächst gar nicht gerafft, dass es sich hierbei um mehrere Songs hintereinander handelt, so elegant waren sie miteinander verbunden. Ich hätte es damals höchstens für einen, maximal zwei Songs gehalten. Gut, die Aufteilung in "Shorts" und "Longs" ist vielleicht etwas blöde, aber das hat man ja 2009 bei der Neuauflage in der Livebox korrigiert und sie zu einem Doppelalbum mit richtiger Songreihenfolge der 1992er Tour-Setlist zusammengefasst (plus "Mama", "That's All" und "In Too Deep" von 1986/87 als Extra-Bonus-Tracks).
Kaufrausch:
Foxtrot (1972)
Selling England By The Pound (1973)
The Lamb Lies Down On Broadway (1974)
A Trick Of The Tail (1976)
Seconds Out (1977)
Pflichtkauf:
Nursery Cryme (1971)
Trespass (1970)
And Then There Were Three (1978)
Genesis Live (1973)
Genesis Archive Vol.1 1967-75 (1998)
Qualitätskauf:
Genesis (1983)
Wind And Wuthering (1977)
Duke (1980)
The Movie Box 1981 - 2007 (2009)
The Video Show (2004)
Live Over Europe (2007)
Verlegenheitskauf:
Abacab (1981)
Calling All Stations (1997)
Invisible Touch (1986)
Three Sides Live (1982)
Genesis Archive Vol.2 1976 - 1992 (2000)
Fehlkauf:
We Can't Dance (1991)
From Genesis To Revelation (1969)
The Way We Walk - Vol.1: The Shorts (1992)
The Way We Walk - Vol.1: The Longs (1993)
Dazu gibt es übrigens nette Kommentare von Steve Hackett zu den Alben, an denen er beteiligt war:
Nursery Cryme: "Ich war beigeistert, mit einem so kreativen, professionellen Team zu arbeiten. Die Unterschiede zwischen den Sounds von Gitarren und Keyboard waren minimal, was eine magische Mischung der zwei Klänge ergibt und die Zwischenwelt widerspiegelt, die auch die Texte zu beschreiben versuchen. Wir namen 'Nursery Cryme' während eines herrlichen heißen Sommers in der wunderbaren Abgeschiedenheit des ländlichen Englands auf, was dem Album seine surrealistische viktorianische Impression verlieh."
Foxtrot: "'Foxtrot' war schwieriger [als 'Nursery Cryme']. Die Sessions waren intensiver. Wir nahmen in Etappen auf, meist in Tourneepausen. Aber das Album enthält einiges vom kultigsten und beliebtesten Genesis-Material, einschließlich des rätselhaften 'Supper's Ready'. Ich glaube, dass 'Foxtrot' die Bandbreite der Fähigkeiten dieser Gruppe besonders deutlich hervorhebt; als da wären: das Vermischen verschiedener Genres und etliche musikalische Überraschungen - Ideen, die von Science Fiction wie in 'Watcher Of The Skies' bis zum possenhaften 'Willow Farm', das vielleicht auch gut zu Queen gepasst hätte, reichen."
Genesis Live: "'Genesis Live' half, die Zeit zwischen 'Foxtrot' und 'Selling England By The Pound' zu überbrücken, da wir damals so viel tourten. Obwohl es auf altem Material beruhte, hatte es dennoch eine Spontaneität, wie sie nur Livealben besitzen. Man bekommt eine Gänsehaut, wenn man den Aufschrei der Menge zu Beginn von 'Watcher Of The Skies' hört. Es ist etwas ungehobelt, hat aber viel Feuer."
Selling England By The Pound: "Ich finde, dass 'Selling England By The Pound' eher riff- als songgeprägt ist. Wir bauten die Ideen um viele Puzzleteile herum. Am Ende war es ein kompliziertes Gefüge und definierte die Band als durch und durch englisch. Ich konnte hier die Tapping-Technik erkunden und dieser freien Lauf lassen - wie schon auf den vorangegangenen zwei Alben. Der Unterschied ist, dass meinem Empfinden nach der Gitarre dieses Mal eine wichtigere Rolle zukam. Sie bildete das Fundament von 'I Know What I Like', unserer ersten Hitsingle, und bestimmte einen Großteil der impressionistischen Teile von 'Firth Of Fifth'."
The Lamb Lies Down On Broadway: "'The Lamb Lies Down On Broadway' war unser komplexestes Unterfangen überhaupt. Es gab Spannungen innerhalb der Band, als klar wurde, dass Pete sich bereits auf dem Weg zu einer Solokarriere befand. Wir waren zu dieser Zeit nicht sicher, ob er in der Band bleiben würde. Es ehrt ihn, dass er allen Tourverpflichtungen nachkam, aber es sei gesagt dass, obwohl 'The Lamb' als Petes Baby angesehen wird, wir alle sehr stark zum Komponieren der Musik und der Leadvocals beigetragen haben, während Pete selbst sich um die Lyrics und die Story kümmerte. 'The Lamb Lies Down On Broadway' ist anscheinend das Genesis-Album, das die Fans am stärksten polarisiert."
A Trick Of The Tail: "Nachdem ich gerade mein erstes Soloalbum fertig gestellt hatte, stieg meine Zuversicht, dass wir Petes Weggang verkraften konnten, wenn wir alle mutig genug wären. 'A Trick Of The Tail' war ein großartiges Album, das wirklich starkes Material enthielt. Was es von den Alben mit Pete unterschied, war, dass wir nun mit Phil arbeiteten, der sich zu einem ausgezeichneten Sänger entwickelte. Die Platte enthielt relativ wenig Symbolik, und die Songs waren etwas kürzer. Der donnernde Klang von Mike Rutherfords Taurus-Basspedal weckte besonders das Interesse der Hi-Fi-Magazine."
Wind And Wuthering: "Ich wollte klassische Gitarre so in den Bandsound integrieren, wie ihn einst die zwölfsaitige Gitarre prägte. Ich fühlte, dass ich mich zu einem konzeptionellen Songschreiber entwickelt hatte, der in der Lage war, die Band klanglichen Raum erschließen zu lassen, was sie auch tat. Aber ich war frustriert, dass ich das Einverständnis von jedem Einzelnen brauchte, um diese Ideen voranzubringen, was der Grund dafür war, dass ich bald danach ausstieg. Ich denke, dass 'Wind And Wuthering' eine spektakulär klingende Arbeit ist. Die zweite Seite enthält das längste zusammenhängende Stück Rockmusik, das wir je bewältigt haben."
Seconds Out: "'Seconds Out' vermittelt einen Eindruck von der Selbstgewissheit der Arenaband, diewir geworden waren. Die Aufnahme klingt typisch für ihre Zeit, mit dem damals verfügbaren Equipment. Obwohl es unsere damalige Livequalität einfängt, klingt es immer noch wie ein Zeitdokument mit ganz nah angebrachten Mikrofonen und nur wenig oder gar keiner Kompression. Ich spürte danach, dass ich mehr experimentieren und weniger auf Sicherheit spielen musste, aber das Album enthält viel Gutes, weil die Band sehr kraftvoll agierte und das Material großartig war."
He's seen too much of life,
and there's no going back...
Ich wehre mich dagegen, daß "From Genesis To Revelation" als Fehlkauf bezeichnet wird. Es sind die brillianten Anfänge der besten Band für immer, sorry, ich weiß, für so eine Aussage ist das vielleicht das falsche Forum, aber ihr kennt mich ja lange genug.
Und selbst auf "We Can't Dance" sind für meinen Geschmack ein paar Perlen drauf, wie z. B. "Dreaming While You Sleep"
Innerhalb des ganzen Genesis Repertoires kann ich persönlich ohnehin nur schwer eine Rangliste aufstellen, da die Musik sehr unterschiedlich ist. Manche Platten mag ich eben mehr als andere, aber das kann man nicht in Kategorien stecken....finde ich.
Nachtrag: "Three Sides Live" fand ich beim Release damals zum k.... Heute liebe ich dieses Album (also die englische Version mit 4 Live Seiten)
Und ich finde es verwunderlich, daß "Wind And Wuthering" schlechter eingestuft wird als "And Then There Were Three". "Abacab" hätte ich auch eine Qualitätsstufe höher gesetzt und dafür "Invisible Touch" und "Duke" eine tiefer.
mir persönlich, bringen diese Einkaufszettel, zu 90%, nichts, da ich die meisten Bands, die besprochen werden, eh kenne.
Unter dem Gesichtspunkt, dass jemand nichts von Genesis kennt und an die Band herangeführt werden will, finde ich diese Liste schon plausibel.
Dass man dann lieber mit Foxtrot denn FGTR beginnt ist doch eigentlich klar.
Wen nach dem Einstieg das Genesis-Fieber packt, der wird natürlich alles nach und nach durchgehen.
Warum nicht in der Reihenfolge, wie in diesem Einkaufszettel?
SOON hat geschrieben:mir persönlich, bringen diese Einkaufszettel, zu 90%, nichts, da ich die meisten Bands, die besprochen werden, eh kenne.
Unter dem Gesichtspunkt, dass jemand nichts von Genesis kennt und an die Band herangeführt werden will, finde ich diese Liste schon plausibel.
Dass man dann lieber mit Foxtrot denn FGTR beginnt ist doch eigentlich klar.
Wen nach dem Einstieg das Genesis-Fieber packt, der wird natürlich alles nach und nach durchgehen.
Warum nicht in der Reihenfolge, wie in diesem Einkaufszettel?
Was von Genesis als Einstieg geht und was nicht, ist bestimmt sehr individuell. Die echten Perlen sind ohnehin schwierige Musik und als Einstieg vielleicht nicht so gut geeignet. Andererseit stieg ich damals mit diesen schweren Platten ein, weil es noch keine anderen gab. Wenn von mir jemand einen Tipp zum Einstieg wollte, dann würde ich erstmal abklären, was die Person bisher so gehört hat. Das Thema ist schwer und wurde im IT Forum schon zur Genüge diskutiert. Aber eines ist ganz sicher: Es gibt KEINE Genesis Platte die ein Fehlkauf ist. K E I N E