anixek hat geschrieben:Aber warum kam dieser song nicht auf*s Album, der hätte mich versöhnen können
Inside And Out wurde erst veröffentlich auf der GenesisBox Nr.2
Stimmt nicht, es wurde bereits 1977 offiziell auf der EP "Spot The Pigeon" veröffentlicht, zusammen mit den Stücken "Match Of The Day" und "Pigeons", die ebenfalls aus den Sessions zu "Wind & Wuthering" stammen (EDITH: okay, da war SOONY schneller).
Ich denke mal, dass die Songs alle keinen Platz mehr auf dem Album gehabt hätten und "Inside And Out" vielleicht "One For The Vine" zu ähnlich gewesen ist.
anixek hat geschrieben:Wieso geht es denn nicht hier um Genesis-Fan, Prog-Fan oder Was-auch-immer-Fan?
Wie gesagt, ich stütze mich da auf Interviewquellen der oder Textpassagen über diverse Genesis-Mitglieder, die sowohl für Fans als auch für Nicht-Fans frei zugänglich sind.
anixek hat geschrieben:Phil ist eine HitMaschiene mit OhrWurmProduktionen & wer hat ihn noch nicht gehabt, den OhrWurm, den man nicht wieder aus den Kopf bekommt? Das kann auch ganz schön nerven!
Phil nur auf Pop-Musik oder seine Hits zu reduzieren, wird seinem Werk nicht gerecht, genausowenig wie Genesis nur auf Prog zu reduzieren. Klar, wenn man das so sehen will, wird man das auch wohl so sehen. Der Mann hat viel Interessantes in seiner Karriere fabriziert, nicht nur auf seinen Solo-Alben. Mit Brand X spielte er Fusion und Jazzrock (was er auch bei seinen eigenen Songs "Hand In Hand", "The West Side", "Saturday Night And Sunday Morning", "Rad Dudeski", "Don't Call Me Ashley" oder in Genesis bei Stücken wie "Los Endos", "Wot Gorilla" oder "In That Quiet Earth", so wie es ihm möglich war, auslebte), er machte zwei Tourneen mit seiner eigenen Bigband, schrieb zweimal einen Soundtrack, ein Musical und huldigte mehrmals in seiner Karriere dem Motown-Soul-Genre. Außerdem schrieb, spielte und produzierte er noch für Frida von ABBA, Philip Bailey von Earth Wind & Fire, David Crosby, Howard Jones, Mike Oldfield, John Martyn, Robert Plant und Eric Clapton. Ich glaube nicht, dass es soweit hergeholt ist zu sagen, dass er die vielseitigsten Projekte hatte. Dazu auch ein Zitat des indisch-amerikanischen Jazzgeigers Shankar, der seinerzeit Gastspiele auf "Face Value" hatte und auch öfters für Peter arbeitete:
"Man wusste bei Phil nie, was er als Nächstes vorhat. Ob Pop, Jazz, Instumental oder Fusion...wir wussten es nicht. Aber die Art wie Phil arbeitet, er kann sehr spontan alles über den Haufen werden - Phil erinnert mich an Frank Zappa!"
anixek hat geschrieben:Ich sage ja nicht, das Phil alles komponiert hat, aber eben arrangiert! Nicht die schwarze Schrift auf dem Noten- oder TextBlatt macht den Hit, sondern das Arrangement, oder liege ich da schon wieder falsch?
Wie gesagt, arrangiert oder co-arrangiert hat er während seiner gesamten Genesis-Mitgliedschaft zwischen 1970 und 1996, aktiv geschrieben aber erst ab "Duke". Für die Arrangements waren aber wohl so ziemlich alle Beteiligten verantwortlich, völlig egal, ob nun Prog oder Pop hinterher rauskam. Phils musikalisches Talent war jedenfalls maßgeblich dafür verantwortlich, wie Genesis damals spielten, besonders bei den Arrangements und der Inszenierung der Songs (SOWOHL den Hits ALS AUCH den Longtracks auch schon zu Gabriel- und Hackett-Zeiten) war er unverzichtbar. Das liegt auch daran, dass er damals der beste Musiker der fünf war. Genesis hätte es in dieser Form und auf diesem Niveau ohne Phil Collins nicht gegeben.
Ich denke mal, der Neo-Prog in den 80ern entstand einfach deswegen, weil die klassischen Bands dieses Genre sich eben in anderen musikalischen Gewässern bewegten. Und nicht nur Genesis, auch Yes (90125 ist doch auch ein ganz anderer Schnack als "Tales") und King Crimson. Aber außer ein paar Prog-Fans, für die die Musikgeschichte ja eh schon 1976 geendet hat, hat sich für Bands wie eben IQ, Arena etc. doch wirklich keine Sau interessiert. Und Marillion waren nur wegen Hits und Semi-Hits wie "Kayleigh", "He Knows You Know" oder "Lavender" auch außerhalb der Prog-Zielgruppe erfolgreich. Denn das sind für sich genommen im Kern wirklich nur flauschige AOR Nummern im klassischen 80er Softrock-Sound, die auch Fans von Europe, Foreigner, Boston oder Mr. Mister gefallen haben könnten.
anixek hat geschrieben:leicht abgeändert:
Eine Musik, die ganz für sich allein steht, anspruchsvoller Rock, genau dieser theatralisch-pathetischer ProgRock wie man es heutzutage so oft in der Neo-Prog-Szene bei Bands wie IQ, Arena, Transatlantic, etc. findet.
Warum leicht abgeändert? Genau so, wie ich es geschrieben habe, habe ich es auch gemeint. Die angegebenen Gruppen haben mit Genesis eigentlich nur gemeinsam, dass sie Genesis (und/oder Yes) kopieren (und zwar im Regelfall ziemlich schlecht). Klar, dass die Zielgruppe da jubelt ("Yeah, abgefahrene Keyboardsoli und Gitarrengefrickel! Yeah, yeah, Rhythmuswechsel und krumme Takte! Yeah, yeah, yeah, 20 Minuten lange Longtracks!!! DAS ist Prog, das muss gut sein!!!") aber sorry, ich kann da in dem allgemeinen Jubelkanon nicht einstimmen. Meistens sind es nur unausgearbeitete Jamsessions, in denen 20 Minuten lang ein nicht auskomponierter Part den nächsten jagt, ein Gitarrensolo jagt ebenso das nächste und ich habe stets das Gefühl, dass der Song eben nur deswegen noch nicht zu Ende ist, weil er eben die 20-Minuten-Untergrenze noch nicht erreicht hat. Konzept ist dabei offenbar nur: "Lasst es retro klingen und hauptsächlich lang und wenn jetzt noch die Texte richtig schön verschwurbelt sind, sind wir genau so cool wie Genesis und Yes damals." Emotional tut sich da bei mir gar nichts und blutleere, uninspirierte Kompositionen, die nach reiner technischer Selbstbefriedigung klingen, lassen mich völlig kalt.
Bands wie Genesis, Yes und King Crimson haben gottseidank nie nach diesem Prinzip gearbeitet, allenfalls Yes sind nach meiner Ansicht auf Seite 2 von "Tales" desöfteren ins "Geplänkel" abgedriftet.
anixek hat geschrieben:Erinnert Ihr Euch an die GenesisReunion Mitte oder Ende der 90-er, als nur Carpet Crawlers neu aufgenommen wurde?
Voher war es immer Peter, der das nicht wollte, doch hier wurde Steve wieder geprellt & seine Ideen nicht akzeptiert & diese letzte DVD, da sah es auch nicht viel anders aus. Außerdem dürfte diese Kapitel eh Geschichte sein! Nu auch nicht mehr!!!
Sorry, aber bei dieser 1999er CC-Neuaufnahme konnte sich, abgesehen vielleicht von Tony Banks, KEIN Genesis-Mitglied wirklich aktiv einbringen (Peters und Phils Gesangspassagen entanden ja bereits vier bis fünf Jahre vor Veröffentlichung und auch die beiden waren nie zusammen in einem Studio). Der Rest ist komplett auf Trevor Horn und dessen Studiomusikern im SARM Studio gewachsen. Daher ist es Unsinn, Steve aufgrunddessen wieder mal in den Märtyrer-Himmel der aus dem Paradies Verstoßenen zu heben. Über seinen Focus in der "Sum Of The Parts"-Doku kann man sicherlich diskutieren, letztendlich war aber auch hier keines der Genesis-Mitglieder mit dieser Doku zufrieden. Mike Rutherford gab ja auch in einem seiner letzten Interviews mit IT an, dass es letztendlich die Verantwortlichen von "Eagle Rock" und nicht Genesis waren, die es verbockt haben.