Gestern (5.4.17) gastierte die
Tedeschi Trucks Band wiederholt in Stuttgart.
2015 durfte ich schon mal einen fantastischen Auftritt in der Liederhalle -Stuttgart- erleben.
Derek Trucks notiert sich alle Setlisten ihrer Gigs, um nie die gleichen Songs in der selben Stadt zu spielen.
So wurde das Konzert am Mittwoch im Stuttgarter Longhorn eine völlig andere Show.
Das Longhorn zählt nicht gerade zu meinen Lieblingskonzertsälen -alte Industriehalle mit Pfosten etc.!
Egal, der Saal war ziemlich voll man ist aber nicht so dicht gestanden, wie wenn 1500 Leute drin sind.
Zum Glück sparen TTB nicht am Personal und kamen mit 12 Musikern angereist, obwohl das finanziell sicher schwierig ist, bei so kleinen Venues in Europa.
Ausgelastet ist die 3-köpfige Horn-Section und der ebenfalls 3-köpfige Background-Chor nicht aber sie bieten unendlich viele Möglichkeiten der musikalischen Entfaltung.
Das Repertoire der Band ist grenzenlos und auch wenn sie inzwischen 3 tolle Platten mit eigenen Songs haben, greifen sie bei jedem Konzert auf Cover-Versionen aus den unterschiedlichsten Genre zurück.
Das aktuelle Album "Let Me Get By" bildete den Schwerpunkt, es gab aber auch jede Menge Überraschungen.
Susan Tedeschi ist unbestritten die Frontfrau der Band, die völlig ohne Posen oder sonstiges Show-Gebaren auskommt.
Ich mag, nein ich liebe, die souligen Stimmen allesamt, Susan sticht dennoch mit ihrer Power, die sie das ganze Set aufrechterhält, hervor.
Der Magier der Band ist aber Derek Trucks mit seinem eigentümlichen Hexenwerk auf den 6 Saiten.
Jeder Song wird aufgebaut, zum Höhepunkt geführt, mit ausladenden Soli aller Bandmitglieder regelrecht zelebriert.
Das unaufgeregte, relaxte Auftreten der Band fasziniert mich, hier spürt man Traditionen von Bands wie den Grateful Dead oder der Allmans Brothers Band.
Am besten haben mir die Stücke "Idle Wind", "Don't Know What It Means" und "Bound for Glory" gefallen, der Höhepunkt war allerdings "Soul Sacrifice" mit einem überirdischen Solo von Trucks.
Wobei jedes seiner Soli überragend ist, nebenbei spielt er noch viele feine Riffs und gibt der Band ein unverwechselbares Profil.
Nach knapp 2 1/2 Stunden war der Zauber leider vorbei.
Eine furiose Zugabe wurde uns mit "I Wish I Knew How It Would Feel to Be Free" geschenkt, so hätte es ruhig noch weiter gehen können, war aber das ENDE.
Anyhow
Comin' Home (Delaney & Bonnie cover)
Let Me Get By
Isn't It a Pity (George Harrison cover)
Get Out of My Life, Woman (Allen Toussaint cover)
Idle Wind
Ball and Chain
Don't Know What It Means
Bound for Glory
Angel From Montgomery / Sugaree
How Blue Can You Get (B.B. King cover)
I Want More
Soul Sacrifice (Santana cover)
Encore:
I Wish I Knew How It Would Feel to Be Free (Billy Taylor cover)