Till Brönner & Dieter Ilg; Saarbrücken 6.12.

[Wilson]

Mit Till Brönner hatte ich mich bisher nicht beschäftigt. Ich hatte zu oft gelesen, dass er zwar ein technisch brillanter Trompeter sei, aber seine Veröffentlichungen zu beliebig und kommerziell. Sein aktuelles Album, „Nightfall“, dass er als Duo zusammen mit dem Bassisten Dieter Ilg eingespielt hat, hat allerdings insgesamt recht gute Kritiken bekommen. Und so habe ich mich relativ kurzfristig entschlossen, mir seinen Auftritt in Saarbrücken anzusehen. Der Konzertbesuch hat sich gelohnt. Insgesamt haben die beiden, zweifellos exzellenten, Musiker fast zwei Stunden gespielt. Ihr Programm reicht von Leonard Cohen bis zu den Beatles, von will.i.am bis Ornette Coleman, von Standards wie „Body and Soul“ bis zu Eigenkompositionen. Brönner mag ein wenig selbstverliebt sein und er hat für meinen Geschmack im zweiten Teil des Abends zu viel zwischen den einzelnen Stücken gesprochen und dadurch ein wenig den Flow gestört, aber sein Spiel auf dem Flügelhorn und der Trompete ist schon sehr beeindruckend. Ein paar mal nutzt Brönner die digitale Technik, um eine Melodie als Loop in Dauerschleife zu legen und darüber ein weiteres Solo zu spielen, aber sonst beschränkt sich die Musik streng auf die zwei akustischen Instrumente. Dieter Ilg dient dabei als gleichberechtigter Dialogpartner. Wie Brönner ziemlich zu Beginn des Abends sagte: eigentlich gibt es bei Trompete und Kontrabass keine Harmonien zu hören, die muss sich der Hörer selbst dazu denken. Ein paar Besucher hat diese Musik sicherlich überfordert. Nach der Pause blieben einige Plätze frei und der Auftritt der beiden war auch nicht ausverkauft. Aber an diesem Abend konnte man Till Brönner definitiv nicht vorwerfen, zu gefällig und seicht zu agieren. Mir hat es gefallen.



Ich habe mir dann im Anschluß noch die Vinylversion von "The Good Life" gegönnt.

[SOON]

sicher liegt Brönner gut im Trend und ist auch kommerziell attraktiv.
Das Duo-Projekt zeigt allerdings, dass er sehr vielfältig ist.

[biggenerator]

sicher liegt Brönner gut im Trend und ist auch kommerziell attraktiv.
Das Duo-Projekt zeigt allerdings, dass er sehr vielfältig ist.

Ja, vielseitig:

Günter "Baby" Sommer: "Baby's Party", Guest: Till Brönner, erschienen bei Intakt Records.